Für Stefan Kretzschmar bleibt das Ziel der Füchse Berlin die Champions League

Für die kommende Saison sieht der Vorstand Sport in Berlin eine Art Traummannschaft mit Spielern, von denen er glaubt, dass sie alle ein Riesenpotenzial haben.

Stefan Kretzschmar, Vorstand Sport der Füchse Berlin, zog nach dem letzten Spiel ein positives Saisonfazit.
Stefan Kretzschmar, Vorstand Sport der Füchse Berlin, zog nach dem letzten Spiel ein positives Saisonfazit.City-Press/Moritz Eden

Die Füchse Berlin ziehen trotz der Heimniederlage am letzten Spieltag ein positives Saisonfazit. „Wir haben als Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht. Weil wir in dieser Saison auch enge Spiele gewinnen konnten und nie die Nerven verloren haben. Das sah dieses Jahr aus wie eine Spitzenmannschaft“, sagte Stefan Kretzschmar, Vorstand Sport der Füchse Berlin, nach dem 22:28 am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Die letzte Niederlage schmerzte nur wenig, denn bereits vorher stand der dritte Tabellenplatz fest – das gelang zuletzt vor fünf Jahren. „Das Ziel war ja, den Abstand zu Kiel und Flensburg zu verringern. Und das haben wir eindrucksvoll geschafft“, sagte Kretzschmar. Lange hatten die Füchse um einen Champions-League-Platz gekämpft, aber am Ende den Einzug in die Königsklasse um eine Platzierung knapp verpasst.

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Aber die Champions League bleibt weiter das große Ziel. „Der Anspruch steigt, wir wollen nächstes Jahr die Champions League noch ernsthafter angreifen“, kündigte Kretzschmar an. Denn die Berliner haben sich zur kommenden Saison prominent verstärkt. Neben dem russischen Nationalkeeper Viktor Kireev und dem schwedischen Auswahlspieler Max Darj kommt noch der dänische Weltmeister Mathias Gidsel – der MVP der Olympischen Spiele in Tokio.

„Mit diesen Verpflichtungen werden die Chancen nicht kleiner“, glaubt Kretzschmar. Der Vorstand Sport möchte das Team deshalb in den nächsten drei bis vier Jahren zusammenhalten, damit sich die Mannschaft weiterentwickeln kann. „Das ist jetzt eine Art Traummannschaft mit den Spielern, von denen ich glaube, dass sie alle ein Riesenpotenzial haben“, sagte der 49-Jährige.

Schon in der abgelaufenen Saison hat Kretzschmar eine Weiterentwicklung gesehen, „sowohl spielerisch als auch im Abwehrbereich. Und unsere Spieler haben mehr Selbstvertrauen und mehr Selbstverständnis bekommen“, fand er. Es ginge auch darum, mit der gestiegenen Erwartungshaltung klarzukommen. „Und die hat sich auch in der Mannschaft geändert. Die Jungs lassen den Anspruch für sich immer größer werden“, sagte der Vorstand Sport.

Niederlagen und Rückschläge gehören für Kretzschmar deshalb mit dazu. „Die tun zwar in diesem Jahr weh, aber für die Entwicklung der Mannschaft sind solche Negativerlebnisse wichtig, um zu wissen, wie man sie abstellt“, meinte Kretzschmar. „Ich glaube, dass dies uns den Push geben kann, uns noch weiter zusammenzuschweißen.“

Das Thema Meisterschaft klammert Kretzschmar aber bewusst noch aus. „Wenn man realistisch ist, ist die einzige Mannschaft, die Ambitionen auf die Meisterschaft anmelden kann, der THW Kiel. Alle anderen kämpfen um die Champions League.“ Und da wird die Konkurrenz für ihn groß sein. „Kiel und Flensburg werden noch einmal stark sein. Magdeburg wird sich stetig steigern, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Melsungen mit in den Kampf einsteigt“, meinte er.

Am 18. Juli starten die Füchse in die Saisonvorbereitung. Bis dahin sollen sich die Spieler erholen, denn gegen Flensburg war das Team platt. „Die Wochen sollen sie auch nutzen, um die Akkus wieder aufzuladen. Da wird es auch keine Trainingspläne geben“, kündigte Trainer Jaron Siewert an. Ob dann die Langzeitverletzten Nils Lichtlein und Marc Walter zurückkehren werden, ist noch offen. Das Gleiche gilt für Spielmacher Jacob Holm, dem in der Sommerpause zwei Gelenkkörper im Knie entfernt werden.