Heiko Schaffartzik : Abschied einer Stammkraft

Der Umbau bei Alba geht weiter. Ohne den Berliner Heiko Schaffartzik, das steht jetzt fest. Der 29-jährige Spielmacher und der Basketball-Bundesligist haben den bis zum Sommer 2014 laufenden Vertrag aufgelöst. Schon länger kursieren Gerüchte, Schaffartzik wolle sich dem FC Bayern München anschließen. Der spielt kommende Saison in der Euroleague, hat bisher die Aufbauspieler Steffen Hamann und Malcolm Delaney unter Vertrag und könnte einen weiteren Lenker gebrauchen. „Ich suche eine neue Herausforderung“ – dies hinterließ Schaffartzik als Abschiedsgruß nach zweieinhalb Jahren in Berlin, seinem bisher längsten Engagement.

Bereits im März sei Schaffartzik auf Albas sportliche Leitung zugekommen, berichtete gestern Geschäftsführer Marco Baldi. Im Mai war von Unstimmigkeiten die Rede. Sie haben sich vertagt und jetzt getrennt. „Einvernehmlich“, sagt Baldi. Es klingt wie: Reisende soll man nicht aufhalten. Nach Center Yassin Idbihi verlässt der zweite deutsche Spieler mit Potenzial zur Identifikationsfigur den Klub. Zach Morley (Bayreuth) und DaShaun Wood (Le Mans) eingeschlossen, sind es inzwischen vier Stammkräfte, die offiziell in Berlin abgedankt haben.

Es ist ein radikaler Umbruch, zu dem Alba teils gezwungen wird, teils sich gezwungen sieht. „Die Basis ist geschaffen“, sagt Baldi. Die deutschen Perspektivspieler Ismet Akpinar, 18, Bar Timor, 21, Jonas Wohlfarth-Bottermann, 23, Akeem Vargas, 23, und Alex King, 28, sollen mittelfristig zu Eckpfeilern des Teams werden; bislang letzter Zugang war Reggie Redding, 24. „Langfristig kommt aus unserer eigenen Jugend einiges nach“, sagt Baldi. Und kurzfristig? „In zwei Wochen werden wir deutlich weiter sein als jetzt.“ Bereits am Dienstag könnte es zu einer ersten Unterschrift kommen. Erfahrene Kräfte sollen dem jungen Kern des Teams Halt geben.

Wie zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung üblich, befinden sich viele Gerüchte und mit ihnen Namen im Umlauf: Spielmacher David Logan, 30, von Maccabi Tel Aviv, Guard Vojdan Stojanovski, 25, von BC Donezk und Center Rafael Hettsheimeir, 27, von Real Madrid, ja sogar der zuletzt im Libanon tätige Dalibor Bagaric, 33, oder Jan Jagla, 32, vom FC Bayern. „Wir sind relativ weit“, sagt Baldi nur. Und: „Wir machen erst mal, dann reden wir.“

Das Budget ist noch nicht ausgereizt, Baldi jedenfalls sagt: „Der Personaletat unterscheidet sich unwesentlich von dem der Vorsaison.“ Soeben ist ein größerer Posten von der Gehaltsliste verschwunden. In Zeiten des Artenschutzes für Deutsche in der Bundesliga ist einer wie Heiko Schaffartzik im Unterhalt nicht ganz billig.