Hertha-Profi Cunha feiert mit Brasilien den Olympiasieg nach Verlängerung

Der Stürmer schießt beim 2:1 die erste Führung für die Südamerikaner, die schon vor fünf Jahren triumphiert haben.

Hertha-Stürner Cunha hatte großen Anteil am Olympiasieg der Brasilianer,
Hertha-Stürner Cunha hatte großen Anteil am Olympiasieg der Brasilianer,dpa/Andre Penner

Tokio-Ausgelassen hüpften Brasiliens Olympia-Fußballer über den Rasen und feierten den erneuten Gold-Triumph mit großen Landesflaggen über den Schultern: Dank Joker Malcom haben sich die Südamerikaner erneut zum Olympiasieger gekrönt. Die Mannschaft von Trainer André Jardine besiegte Spanien in einem hochspannenden Spiel mit 2:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung. Der eingewechselte Malcom von Zenit St. Petersburg erzielte in der 108. Minute das entscheidende und ausgelassen bejubelte Tor für die Brasilianer.

Schon 2016 hatten sich die Fans im eigene Land über den Titel bei den Sommerspielen freuen dürfen - damals gewann Brasilien im Finale gegen Deutschland. Am Sonnabend schoss Matheus Cunha, Stürmer von Hertha BSC, den Sieger in der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte erstmals in Führung. Spanien kam durch Mikel Oyarzabal nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich (61.).

Cunha holt auch noch einen Elfmeter heraus

Im International Stadium Yokohama, in dem Deutschland 2002 das WM-Finale gegen Brasilien verlor, hatte die Partie zu Beginn noch ein überschaubares Niveau. Ungenauigkeiten, technische Fehler und Fouls prägten zunächst das Geschehen. Gelungene Kombinationen gab es kaum.

Die erste Torchance hatten die Spanier nach einer guten Viertelstunde. Oyarzabal legte per Kopf am Fünfmeterraum ab, doch Diego Carlos rettete und verhinderte dabei nur ganz knapp ein Eigentor. Für Brasilien traf Richarlison aus spitzem Winkel das Außennetz (25.).

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Aus dem Spiel heraus ging wenig, doch Brasilien bekam trotzdem die große Gelegenheit zur Führung: Spaniens Torwart Unai Simón brachte Herthas Cunha zu Fall und Schiedsrichter Chris Beath aus Australien entschied nach Ansicht der Videobilder auf Strafstoß. Olympia-Top-Torjäger Richarlison, der in der Gruppenphase das deutsche Team mit drei Toren fast im Alleingang besiegte (4:2), schoss allerdings über das Tor (38.).

Temporeich nach dem Seitenwechsel

Cunha machte es direkt vor der Pause besser. Kapitän Dani Alves hielt den Ball nach einer Flanke von Claudinho stark im Spiel. Fast am Elfmeterpunkt war Cunha aufmerksamer als drei Spanier, setzte sich super durch und vollendete flach in die rechte Ecke. Damit dürften nun noch mehr internationale Topklubs um ihn buhlen. Hertha BSC darf auf eine üppige Ablösesumme hoffen. Sein Marktwert liegt bei rund 30 Millionen Euro.

Nach dem Seitenwechsel ging es temporeich weiter. Zunächst vergab Oyarzabal eine gute Chance zum Ausgleich, als er seinen eingewechselten Mitspieler Carlos Soler vor dem brasilianischen Tor anschoss. Dann spielten die beiden perfekt zusammen: Soler flankte auf Oyarzabal und der Stürmer traf sehenswert zum Ausgleich. Kurz zuvor hatte Simón gegen den freistehenden Richarlison an die Latte geklärt.

In der Schlussphase der regulären Spielzeit war Spanien dem Sieg deutlich näher als der Gegner. Gleich zweimal landete der Ball an der Latte des brasilianischen Tores. Brasilien hatte Glück, dass es in die Verlängerung ging. In der entschied Malcom die Partie.