Herthas Neuer ist Derby-Spezialist und freut sich auf den Showdown gegen Union
Der Nigerianer Chidera Ejuke kommt von ZSKA Moskau zu Hertha BSC. Auf dem linken Flügel soll er für Tempo, Flanken und Tore sorgen.

Vielleicht geht es den Hertha-Stürmern Davie Selke oder Krzysztof Piatek in Burton-upon-Trent demnächst ganz ähnlich wie ihrem Fußballkollegen Wladislaw Jakowlew von ZSKA Moskau damals. Als der Chidera Ejuke im Trainingslager mit dem Ball die linke Außenbahn rennen sah, staunte er: „Der schlägt hier bei jedem Training fast jeden und immer. Ich weiß nicht, wie er das macht.“
Ejuke, 24, ist der nächste Neue bei Hertha BSC. Er wechselt auf Leihbasis von ZSKA Moskau nach Berlin. Dort war er seit Sommer 2020 aktiv und erzielte in 65 Pflichtspielen zehn Tore. Nun nahm er die Sonderregelung des Weltverbandes (Fifa) für Transfers von ausländischen Spielern und Trainern aus Vereinen in Russland und der Ukraine in Anspruch. Sie können ihre Kontrakte einseitig bis Sommer 2023 aussetzen.
Bobic ist überzeugt von Ejukes Vielseitigkeit
„Chidera hat sich bereits in mehreren europäischen Ligen bewiesen, bringt eine gute Technik sowie Vielseitigkeit und eine Menge Tempo mit. Wir sind davon überzeugt, dass er unser Spiel mit seinen Fähigkeiten bereichern wird“, sagt Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic über den nigerianischen Nationalspieler.
Nach Medizincheck und Vertragsunterzeichnung am Mittwoch wartet Ejuke nun auf sein Einreisevisum für Großbritannien. Und auf sein erstes Training mit Prince Boateng, Selke und Piatek. Die Stürmer, zu denen gerüchteweise vielleicht bald 1,97-Meter-Hüne Ludovic Ajorque, 28, von Racing Paris gehört, kann Ejuke dann mit Flanken versorgen.
Der Flügelflitzer mit dem Spitznamen „Chidi“ hat noch einen Vorzug. Er ist ein Derby-Spezialist. Umkämpfte Duelle gab es nicht nur bei seiner ersten Auslandsstation in Oslo zwischen Valerenga und Lilleström, sondern auch in den Niederlanden zwischen Heerenveen und Groningen. Gegen Dynamo, Spartak, Lokomotive und Torpedo Moskau hatte er in Russland mit ZSKA gleich acht Derbys in der russischen Premjer-Liga.
Ejuke hat bei Hertha-Trainer Schwarz Eindruck hinterlassen
Wie er auf der Homepage von Hertha BSC wissen lässt, erinnert sich der Mann für Tore, Assists und Dribblings besonders gern an das erste Stadtduell mit ZSKA gegen Spartak im September 2020. „Es war mein erstes Heimspiel in Moskau. Ich hatte schon viel davon gehört, wie wichtig die Partie ist und wie die Fans durchdrehen, entsprechend aufgeregt war ich. Und dann bin ich reingekommen, habe direkt getroffen und wir sind als Sieger vom Platz gegangen.“ Ejuke gelang das 3:1 in der Nachspielzeit.
Auch gegen Dynamo Moskau traf Ejuke. Jedes Mal. In den letzten drei Derbys saß Sandro Schwarz auf Dynamos Trainerbank. Offenbar hat Ejuke beim jetzigen Hertha-Coach Eindruck hinterlassen. Und was sagt der Derby-Torjäger nun zum Berliner Showdown gegen Union am 6. August? „Ich freue mich, dieses Duell direkt erleben zu dürfen.“