Kevin-Prince Boateng bleibt bis 2023 bei Hertha und verspricht den Fans Döner

Die Nachricht zum Trainingsauftakt des Fußball-Bundesligisten lautet: Der Mittelfeldspieler hat seinen Vertrag bei Hertha um ein Jahr verlängert.

Beim Trainingsauftakt mit Sandro Schwarz (l.) schwitzt Kevin-Prince Boateng wie alle anderen auf dem Schenckendorffplatz.
Beim Trainingsauftakt mit Sandro Schwarz (l.) schwitzt Kevin-Prince Boateng wie alle anderen auf dem Schenckendorffplatz.dpa/Sören Stache

Die Bestätigung, dass Kevin-Prince Boateng jetzt ganz wirklich und tatsächlich ein weiteres Jahr bei Hertha BSC bleibt, verschickte der Bundesligist per Twitter-Video in die Fußballwelt. Der Clip beginnt mit den etwas ungewöhnlichen Worten: „Zwiebeln, jaaah.“ Dann ist der 35 Jahre alte Mittelfeldspieler mit dem Messer in der Hand zu sehen – in einer Dönerbude. Beim Fleischabschneiden. Die Sonnenbrille in die Stirn geschoben, beginnt Boateng: „Liebe Hertha-Familie, der ist für euch, ich hab immer noch Hunger, ich hoffe, ihr auch.“ Hunger – das war auch seine Metapher, mit der er seinem Team im zweiten Relegationsspiel gegen Hamburg Beine und Mut gemacht hatte. Wer keinen Hunger mehr hat, ist tot. Oder abgestiegen.

2023 Döner for free von Kevin-Prince Boateng

Nach einem harten Videoschnitt ist in dem Clip von Mittwoch zu erkennen, dass Boateng Linkshänder ist. Denn mit links kritzelt er seine Unterschrift auf den neuen Vertrag – ehe er Sportchef Fredi Bobic einen kräftigen Handschlag zuteilwerden lässt und mit einem Trikot posiert, auf dem 2023 steht. Bis in den kommenden Juni gilt der verlängerte Kontrakt.

Die Botschaft lautet demnach kurz zusammengefasst: Boateng passt zu Hertha wie Döner zu Berlin. Und weil der Klub gemerkt hat, dass nicht nur die Fans zum Verein, sondern auch der Verein zu den Fans kommen muss, hat Boateng gleich „2023 Döner for free beim ersten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt“ angeboten. Und im Video versprochen: „Ich warte auf euch. Euer Prince.“

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Dass er nicht nur Hunger, sondern auch wieder Lust auf Fußballtraining hat, bewies Boateng dann am Nachmittag ab 15 Uhr auf dem Rasen im Olympiapark. An seiner Hand glitzerte der neue Ehering. Im gelben Leibchen scherzte er nicht nur mit den Kollegen, sondern forderte gestenreich auch deren Einsatz ein, von der ersten Trainingsminute an. Egal, wie die Sommersonne brannte.

„Wir haben nicht nur zuletzt in der Relegation gesehen, welche Bedeutung Prince für unsere Mannschaft hat. Er ist unser Führungsspieler, geht voran und zieht alle mit“, bekräftigte Herthas Sportchef Bobic, der bereits am Montag hatte durchklingen lassen, dass ein neuer Vertrag mit Boateng auf gutem Wege sei. Da hatte sich Trainer Sandro Schwarz schon längst persönlich mit Boateng getroffen und entschieden: Es gibt eine gute Basis, um professionell zusammenzuarbeiten.

Zum ersten Training nach einer kurze Sommerpause hockten und standen etwa 350 Fans rund um den Platz herum. Maximilian Mittelstädt hatte zuvor per Video, alle, die beim Aufbruch in eine neue Saison dabei sein wollten, zum Herkommen eingeladen. Diejenigen, die hungrig nach ihren Helden waren, kamen. Und Boateng ließ wissen: „Ich fühle mich gut, bin hungrig und habe Bock, weiter mit den Jungs zu zocken.“