Wie Hertha BSC Angstgegner RB Leipzig das Fürchten lehren will
Gegen keinen Gegner ist die Bilanz der Berliner schlechter. Dennoch bleibt Hertha-Trainer Pal Dardai optimistisch.

Berlin-Westend-Glaubt man der Statistik, hat Hertha BSC am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr, Sky) gegen RB Leipzig keine Chance. Nicht der Rekordmeister aus München, nicht das Star-Ensemble des BVB und auch nicht Bayer Leverkusen, die den Berlinern in den vergangenen Jahren teils empfindliche Niederlagen zugefügt haben, zählen zu Herthas Angstgegnern.
Die mit Abstand schlechteste Bilanz weisen die Blau-Weißen gegen den kommenden Gegner auf: Von insgesamt bisher neun Spielen gegen RB Leipzig konnten die Berliner lediglich eins gewinnen. Immerhin ein Remis sprang dabei auch mal heraus, sieben Duelle gingen dagegen verloren. Im Olympiastadion wartet man gegen den Aufsteiger von 2016 und Champions-League-Halbfinalisten von 2020 gar noch auf den ersten Zähler. Noch schlimmer: Meistens kam Hertha zu Hause so richtig unter die Räder (1:4, 2:6, 0:3, 2:4). 17 Gegentore in vier Spielen – im Schnitt klingelte es in Westend, wenn RB zu Gast war 4,3-mal pro Spiel im Berliner Kasten.
Dardai bleibt optimistisch
„Wir brauchen eine Überraschung", weiß auch Hertha-Trainer Pal Dardai, der zumindest aus seiner ersten Amtszeit weiß, wie man RB in die Schranken weist. Im Dezember 2017 gelang ihm ein 3:2-Sieg in Sachsen, damals noch gegen Ralf Rangick. Die mittlerweile von Julian Nagelsmann trainierte Mannschaft sei ein starker Gegner. „Einziger Bayern-Jäger, wenn wir ehrlich sind", meint der Ungar über den Tabellenzweiten und erklärt: „Sehr komplette Mannschaft mit 15 verschiedenen Torschützen, sehr eingespielt, guter Trainer.“
Neben dem guten Spiel und der knappen 1:2-Niederlage in Unterzahl im Hinspiel machen Dardai vor allem die Auftritte seiner Mannschaft im immer bedrohlicher werdenden Abstiegskampf Hoffnung. Zwar sprang seitdem er das Amt von Bruno Labbadia übernahm nach Niederlagen in Frankfurt (1:3) und gegen den FC Bayern (0:1) bisher lediglich ein Punkt beim VfB Stuttgart (1:1) heraus, „aber abgesehen von der ersten Halbzeit in Stuttgart haben wir fünf ordentliche Hälften gespielt. Wenn wir jetzt noch einmal etwas drauflegen, bin ich optimistisch. Ich spüre großen Teamgeist bei uns“, erklärt er.
Dabei helfen soll auch Sami Khedira, der vor seinem Startelfdebüt steht, und vor allem Matheus Cunha. Herthas Bester hofft gegen die Ex-Kollegen endlich seine seit 888 Minuten andauernde Torflaute zu beenden.