Karl Geiger hat auf der großen Olympiaschanze weiter große Probleme

Der Oberstdorfer Karl Geiger sucht kurz vor seinem 29. Geburtstag verzweifelt seine Olympia-Form. Immerhin steigt bei Markus Eisenbichler die Formkurve.

Karl Geiger hat im Training auf der großen Olympiaschanze bislang enttäuscht.
Karl Geiger hat im Training auf der großen Olympiaschanze bislang enttäuscht.Imago

Berlin-Karl Geiger stand nach einem weiteren Tag zum Vergessen mit gesenktem Kopf an der Schanze. Auch der zweite Trainingstag auf der großen Olympiaschanze machte dem formschwachen Skiflug-Weltmeister keinen neuen Mut – ganz im Gegenteil. „Das ist bitter. Wenn die Sprünge so sind wie jetzt, dann … nee“, sagte der Oberstdorfer und hakte die Medaillen für das Einzel am Sonnabend praktisch schon ab.

Er denke schon jetzt an den Teamwettkampf, sagte Geiger, der einen Tag vor seinem 29. Geburtstag im Training nur die Ränge 21, 20 und 9 belegte – in Abwesenheit mehrerer Topstars. „Es ist so, dass ich sage: Wenn wir am Montag das Teamspringen haben, möchte ich das Team so gut es geht unterstützen. Das muss mein langfristiges Ziel sein.“

Hinzu kam der Frust von der Farce rund um die Disqualifikation von Katharina Althaus im Mixed, die Geiger noch immer in den Kleidern steckt. „Das Mixed hängt noch irgendwo in den Gliedmaßen. Das war schon eine dicke Packung“, sagte der als Goldkandidat nach Peking gereiste Bayer. Weil es auch beim Rest des DSV-Teams insgesamt mau lief, wachsen die Sorgen. „Das Training ist leider nicht ganz so optimal gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich hätte gedacht, wir können besser beginnen“, sagte Horngacher.

Dabei fieberten die DSV-Adler der neuen Chance förmlich entgegen. „Es geht zum Glück wieder von null los“, hatte Geiger nach seinem mageren 15. Platz von der Normalschanze gesagt. Und auch Markus Eisenbichler, der im Einzel den zweiten Durchgang und so auch einen Einsatz im Mixed verpasst hatte, war eigentlich hoffnungsfroh. „Das ist wieder eine komplett andere Schanze. Ich glaube, die könnte mir ganz gut liegen“, meinte der Bayer.

Wirklich rund lief auch Eisenbichlers erste Begegnung mit der großen Unbekannten nicht, am Donnerstag zeigte er aber mit einem fünften und achten Platz aufsteigende Form. „Ganz okay“ sei die Schanze, sagte Eisenbichler, der Bakken sei „vielleicht mit dem großen in Planica“ vergleichbar. Auf der im Weltcup kaum benutzten Anlage in Slowenien trainiert das DSV-Team ab und an. Eisenbichler bestritt dort zuletzt 2016 im zweitklassigen Continental Cup einen Wettkampf und wurde Zweiter.

Überhaupt nicht zurecht mit der Anlage kam Stephan Leyhe. „Die Befürchtung hat sich bewahrheitet, dass die große Anlage hier so geht wie eine Schanze, die ich nicht mag – und das ist die 120er in Planica“, sagte der Willinger, der über beide Trainingstage enttäuschte. Leyhe wird daher in der Qualifikation am Freitag (12 Uhr MEZ) zusehen müssen.