Am Montagabend hat sich im Bistro Greens, das gleich neben der Geschäftsstelle des Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC gelegen ist, auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie viele dringliche Fragen es für die Verantwortlichen des Klubs zu beantworten gibt. „Hertha im Dialog“ heißt die Veranstaltung, die da vonstatten ging. Moderiert vom ehemaligen Publikumsliebling Axel Kruse, besucht von gut 100 Anhängern, die sich mit ihren Wortmeldungen vorzugsweise dann doch an Michael Preetz, den Manager, und Werner Gegenbauer, den Vereinspräsidenten, wandten.
Ein ungemütlicher Termin für die Kluboberen war das, allein schon wegen der Pleite im Stadtderby beim 1. FC Union am vergangenen Sonnabend und den üblen Begleitumständen, die ja explizit auch von ein paar Dutzend Dummköpfen im Hertha-Block hervorgerufen worden waren. „Ich habe mich geschämt. Das war peinlich“, sagte Kruse, erntete dafür großen Applaus. Präsident Werner Gegenbauer stimmte ihm zu, will indes weiter auf einen Dialog mit der aktiven Fanszene setzen: „Das ist eine beschissene Situation, aber keine, die uns dazu bringt, den Dialog nicht fortzuführen.“ Ein Teil derer, die „Straftaten“ begehen, dürfe nicht überlagern, was man gemeinsam versuche. Einer aus dem Publikum brachte dagegen seine Hoffnung zum Ausdruck, „dass die Täter lebenslanges Stadionverbot bis zur Kreisklasse kriegen“.
Deutliche Kritik am Team
Manager Michael Preetz wiederum konzentrierte sich auf das Sportliche, kündigte ein Analyse des schwachen Auftritts an und kritisierte die Mannschaft deutlich. „Wir haben ein schlechtes Spiel gemacht, ohne Wenn und Aber über 90 Minuten. Im Prinzip haben wir keine Torchance kreiert. So kannst du nirgendwo gewinnen. Das war sehr, sehr ernüchternd.“
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In diesem Zusammenhang gab es in der Runde natürlich auch großes Interesse an etwaigen Verstärkungen, die dank der Einlage von Investor Lars Windhorst doch möglich sein müssten. „Das bringt uns in die Situation, dass wir in den nächsten Transferperioden sicherlich in anderen Dimensionen investieren können, als wir das in der Vergangenheit gewohnt waren“, sagte Michael Preetz. Man müsse jedoch bedenken, dass dem Klub damit „auch nicht die Fußballwelt zu Füßen“ liege. Sowohl Neuverpflichtungen als auch Abgänge seien in der Winterpause „Optionen“.