Lewis Hamilton blieb in der Formel 1 ohne Konkurrenz

Der Brite gewann in den vergangenen zehn Jahren 73 Rennen und fünf Weltmeisterschaften

Berlin-Sein ganzes Rennfahrerleben schon verbringt Lewis Hamilton in Silber und Anthrazit, den Farben Mercedes. Vielleicht kommt daher der Hang zum bunten Privatleben, das den ersten farbigen Weltmeister der Renngeschichte neben seinen herausragenden fahrerischen Leistungen von allen anderen Piloten abhebt.

Lewis Hamilton fehlt nur noch ein WM-Titel zum Rekord von Michael Schumacher.
Lewis Hamilton fehlt nur noch ein WM-Titel zum Rekord von Michael Schumacher.imago-images

Lewis Hamilton, 34, ist der einzige echte Weltstar der Formel 1. Niemand hat in diesem Jahrzehnt so viele Rennen gewonnen (73) und so viele Titel (fünf) gesammelt wie der Brite. Nur eine Weltmeisterschaft fehlt ihm noch, dann ist der Gleichstand mit Michael Schumacher erreicht. Der hatte schon nach Hamiltons erstem WM-Triumph 2008 prophezeit: „Rekorde sind dafür da, gebrochen zu werden. Und Lewis ist einer, der es schaffen kann.“

Hamilton ist ein Überflieger, der diesen Status auf seine eigene Weise untermauert hat: Mit dem Kauf einer Bombardier Challenger 605, einem gut 20 Millionen Euro teuren Privatjet. Das metallische Rot: natürlich eine Provokation, ein Statement. Jahrelang ist die Maschine weit mehr als ein Spielzeug, sie stillt Hamiltons Hunger nach Aufregung und Abwechslung auch neben der Piste.

Große Dankbarkeit

Es vergeht kaum eine Woche, in der Hamilton nicht damit über den Atlantik jettet. In den USA findet er seine Freiheit und Zufriedenheit, dazu viele Freunde im Showbusiness. Manchmal liegt er nachts im Fluge wach, und versucht anhand der Bilder auf seinem Mobiltelefon, das rasante Tempo seines Lebens nachzuvollziehen. Immer noch kommt ihm seine Karriere manchmal unwirklich vor, der Aufstieg aus dem ärmlichen Londoner Norden an die Spitze der Königsklasse.

Hamilton verspürt dann bis heute ein Gefühl großer Dankbarkeit, das er wiederum zu seinem inneren Antrieb macht. Mercedes lässt ihn gewähren, Teamchef Toto Wolff goutiert die Selbstentdeckungsreisen sogar. Mit jedem Trip wird der Rennfahrer nicht schwächer, sondern stärker. Ist er wieder auf dem Boden ist, schafft er Tatsachen, nicht nur im Cockpit des Silberpfeils. Er ist in die Rolle des Mannschaftskapitäns gewachsen, schiebt das Limit immer weiter hinaus. Die Challenger ist inzwischen verkauft. Aber Hamilton ist frei, und so fährt er auch: im ständigen Ausnahmezustand.