Lok Leipzig knackt virtuell seinen Zuschauerrekord

Für ein imaginäres Spiel am 8. Mai wurden 126 000 Tickets verkauft. Die Aktion erinnert an das Europapokal-Spiel gegen Girondins Bordeaux im Jahr 1987.

Leipzig-Fußball-Regionalligist 1. FC Lokomotive Leipzig hat mit seiner Spendenaktion über 120 000 Euro eingesammelt und damit frühzeitig seine Zielmarke geknackt. Der Klub verkauft seit gut dreieinhalb Wochen zum Preis von einem Euro Tickets für ein imaginäres Spiel am 8. Mai, bis Montagnachmittag gingen mehr als 126 000 Tickets weg. Der Club hatte sich das Ziel gesetzt, auf mehr virtuelle Zuschauer zu kommen, als reell beim legendären Europapokal-Halbfinale gegen Bordeaux im Zentralstadion waren. 1987 sollen 120 000 Besucher das Spiel verfolgt haben. Offiziell waren nur 73 000 Zuschauer erlaubt gewesen.

Die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf damit spielen, deshalb sammeln die Fans Geld.
Die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf damit spielen, deshalb sammeln die Fans Geld.Foto: Steffen Beyer/Imago Images

„Ich möchte mich im Namen des Vereins bei allen Unterstützern bedanken, die uns aus der ganzen Welt Spenden geschickt haben“, sagte Lok-Präsident Thomas Löwe. „Es ist großartig zu sehen, wie die blau-gelbe Familie in diesen schwierigen Zeiten zusammenhält.“ Die Aktion solle weiterlaufen. Als neues Ziel hat sich der Club die Marke von 149 547 Tickets gesetzt. So viele Fans sahen im April 1937 in Glasgow das Spiel zwischen Schottland und England, was als Partie mit der offiziell höchsten Zuschauerzahl in Europa gilt.

Lok Leipzig will Einnahmeverlust schmälern

Lok Leipzig, Zweiter der Regionalliga Nordost, will durch die Aktion in der Coronavirus-Krise seine Einnahmeverluste schmälern und laufende Kosten tilgen. Der Nordostdeutsche Fußball-Verband hat den Spielbetrieb in seinen Ligen aufgrund der Coronavirus-Pandemie „bis auf Weiteres“ ausgesetzt.