Mikaela Shiffrin hat erkannt, dass in ihrer Sportart etwas nicht stimmt
Die Amerikanerin ist eine von über 140 Wintersportlern, die den Weltverband Fis mit einem Brief zu mehr Klimaschutz auffordern.

Viel Lärm um nichts. Viel Lärm um nie stattgefundene Flüge durch den französischen Himmel. Als Heuchlerin musste sich Mikaela Shiffrin beschimpfen lassen, als ihr in den Tagen der alpinen Ski-Weltmeisterschaft vorgeworfen wurde, mit einem Helikopter zwischen Trainingsstätte und Unterkunft zu pendeln. Denn: Auf der anderen Seite gehört die Amerikanerin zu den prominenten Namen in einer Kampagne rund um Klimaneutralität in ihrem Sport.
Mannschaft der USA trägt Anzüge, die auf Klimawandel hinweisen
Fakt ist: Ein solcher Helikopter wurde der Rekord-Weltcupsiegerin angeboten. Fakt ist auch: Shiffrin hatte das Angebot abgelehnt und stattdessen auf einen fahrbaren Untersatz gesetzt. Zudem nutzt die 27-Jährige während der noch bis zum Sonntag laufenden Weltmeisterschaft in Courchevel jede Möglichkeit, um darauf aufmerksam zu machen, dass in ihrer Sportart etwas nicht stimmt. Wie die gesamte Mannschaft der USA trägt sie derzeit einen Rennanzug, der mit Aufschriften auf den Klimawandel hinweist. Dieser in Weiß und Blau gehaltene Aufdruck erinnert an einen Ozean, in dem vom antarktischen Schelfeis abgebrochene Eisberge treiben.
Andere Sportarten haben bereits Klimaziele genannt, mehr als 140 Wintersportler haben nun auch den Weltverband Fis in einem Brief zu mehr Engagement im Klimaschutz aufgefordert. Mikaela Shiffrin und ihr norwegischer Freund Aleksander Aamodt Kilde sind die prominentesten Unterstützer. In dem Schreiben wird die Fis um den umstrittenen Präsidenten Johan Eliasch unter anderem aufgefordert, sich bis zum Jahr 2035 der Klimaneutralität für alle ihre Wettbewerbe zu verschreiben. Zudem mehren sich die Stimmen, die sich eine Veränderung des Rennkalenders wünschen. Ein Weltcup-Start im Oktober oder November sei in Zeiten des offensichtlichen Klimawandels nicht mehr zeitgemäß.
Mikaela Shiffrin hat persönliche Konsequenzen angekündigt
Shiffrin hat persönliche Konsequenzen angekündigt, sollte sich am Kalender nichts ändern. Sie denke daran, ihren Reiseplan gerade zu Beginn der Saison zu ändern, um ihren Einfluss auf das Klima zu minimieren. „Das ist etwas“, sagte sie, „was ich vielleicht in der Zukunft tun muss.“ Einen Anfang hat die Amerikanerin mit dem Verzicht auf einen Helikopter bereits gemacht.