Möglicher Massenauflauf in Dresden: Polizei regt Verlegung von Dynamo-Partie an

Obwohl eine angekündigte Querdenker-Demo abgesagt wurde, rechnet die Stadt mit großen Menschenansammlungen, weil der Drittligist vor dem Aufstieg steht.

Im vergangenen Jahr feierten Tausende Dynamo-Fans ihr Team trotz des Abstiegs.
Im vergangenen Jahr feierten Tausende Dynamo-Fans ihr Team trotz des Abstiegs.Imago

Dresden-Die Polizei hat mit Blick auf einen möglichen Massenauflauf am kommenden Sonntag eine Verlegung des Drittligaspiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München angeregt. Aus Sicht der Polizeidirektion Dresden ist das „die einzige geeignete, erforderliche und verhältnismäßige Maßnahme, um eine die Infektionsgefahr katalysierende Verbindung zwischen der Fanszene der SG Dynamo Dresden und den Anhängern der Querdenken-Bewegung zu unterbinden“, teilte die Polizeibehörde am Dienstag mit. Ein milderes Mittel zur Erreichung dieses Zieles stehe nicht zur Verfügung.

Querdenker-Demo für Sonnabend angekündigt

Die Initiative „Querdenken 351“ hat für Samstag mehrere Versammlungen in Dresden für einige tausend Teilnehmer angemeldet. Die Stadt Dresden verbot die Veranstaltungen zwar. Allerdings war es auch in der Vergangenheit wiederholt vorgekommen, dass sich trotzdem zahlreiche Corona-Kritiker im Stadtgebiet aufhielten. Da Dynamo Dresden bei dem Spiel am Sonnabend den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen kann, rechnet die Polizei zudem mit mehreren tausend Fußballfans, die sich vor dem Stadion versammeln könnten.

Das war auch der Fall, als Dynamo im Sommer 2020 nach dem letzten Heimspiel den Gang in die 3. Liga antreten musste. Damals waren rund 2000 Fans vor die Tore des Stadions gezogen, um die Mannschaft zu verabschieden. Nach Angaben der Polizei hatten sie Abstands- und Hygienevorschriften nicht eingehalten. „Polizeiliche Maßnahmen zur Einhaltung des Infektionsschutzes wurden damals zum Großteil ignoriert und abgelehnt“, hieß es. Aufgrund von Erkenntnissen aus sozialen Netzwerken gehe man davon aus, dass die „Querdenker-Bewegung“ die potenzielle Fanansammlung im Umfeld des Stadions als Anknüpfungspunkt für eigene demonstrative Aktionen nutzen wird.