Neapel kann kommen: Eintracht Frankfurt glückt die Generalprobe gegen Bremen

Im Schongang stimmte sich Frankfurt auf die Königsklasse ein. Ein ganzer Klub fiebert nach dem Liga-Sieg gegen Bremen dem Achtelfinal-Hinspiel entgegen.

Frankfurts Randal Kolo Muani erzielt das Tor zum 2:0 gegen Werder Bremen.
Frankfurts Randal Kolo Muani erzielt das Tor zum 2:0 gegen Werder Bremen.Arne Dedert/dpa

Kaum war die Pflichtaufgabe im Schongang erledigt, da stimmten sich die „Euro-Adler“ bereits auf eine der vielleicht größten Partien der Vereinshistorie ein. Ein „geiles Spiel“, einen „unglaublichen Abend“, aber auch einen „großen Brocken“ erwarten die Profis von Eintracht Frankfurt gegen die SSC Neapel in der Königsklasse. Ein ganzer Klub fiebert dem Champions-League-Achtelfinale entgegen.

Entsprechend kurz fiel der Jubel über das souveräne und völlig ungefährdete 2:0 (1:0) gegen Werder Bremen aus. „Das kann uns viel Selbstvertrauen geben“, sagte Kevin Trapp, dessen Frankfurter den „großen Brocken“ Neapel am Dienstag (21 Uhr, Prime Video) mit breiter Brust im Stadtwald empfangen dürfen. Gegen Werder schalteten die Hessen rechtzeitig zumindest teilweise bereits in den Königsklassen-Modus.

Götze und Kolo Muani werden fürs Neapel-Spiel geschont

Beim Schlusspfiff waren Mario Götze und Randal Kolo Muani jedenfalls schon längst dick in ihre Winterjacken eingepackt. Trainer Oliver Glasner klatschte zufrieden seine Spieler ab. „Wir haben einen wichtigen Sieg eingefahren. Wir haben sehr, sehr wenig zugelassen, damit können wir zufrieden sein“, sagte Götze. „Wir haben grandiose Spiele vor der Brust“, betonte der Nationalspieler, der wie Stürmer Kolo Muani vorzeitig ausgewechselt wurde, um Kräfte zu sparen.

Ein Eigentor des Bremer Kapitäns Marco Friedl (8.) und einmal mehr Kolo Muani (52.) ließen die Hessen drei Tage vor dem Hinspiel in der Königsklasse jubeln. Voller Fokus auf die Liga, erst dann Vorfreude auf den Festabend in Europa – so lautete Glasners Motto. Man habe ausschließlich über Werder gesprochen, hatte der Eintracht-Coach im Vorfeld versichert. Neapel? Soll erst ab Sonntag das große Thema werden.

Entsprechend seriös starteten die Hessen, die nach dem 0:3 in Köln auf Wiedergutmachung aus waren. Mit hohem Pressing, Ruhe im Ballbesitz, aber ohne spielerische Glanzpunkte kontrollierte Frankfurt die Partie vor 50.000 Fans. Zusätzliche Sicherheit brachte die frühe Führung: Werder-Verteidiger Friedl bugsierte den Ball nach einer Hereingabe von Kristijan Jakic etwas unbeholfen ins eigene Tor.

Kurz darauf kam Daichi Kamada frei in aussichtsreicher Position ins Straucheln und verzog (12.). Es sollte für lange Zeit der letzte gefährliche Abschluss gewesen sein, viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Kurz vor der Pause waren es die Hessen, die nach dem besten Angriff der Partie durch Jesper Lindström noch einmal für Gefahr sorgten.

„Wir haben noch einige schwierige Spiele vor uns, daher ist es wichtig, dass wir daran anknüpfen und weiter die Performance hochhalten“, sagte der seit Wochen in bestechender Form auftrumpfende Mario Götze, der trotz des Highlightspiels gegen Neapel die Ziele in der Bundesliga nochmals unterstrich: „International wäre superschön. Wenn es Top Vier wird, wäre es wunderschön.“

Am Dienstag kommt mit SSC Neapel ein anderes Kaliber

Der Anschluss an die Spitzengruppe ist jedenfalls da – auch dank des Erfolgs gegen Bremen. Sein Team habe „defensiv ein großartiges Spiel gezeigt“, dazu die Tore „zum richtigen Zeitpunkt“ erzielt, betonte Trainer Oliver Glasner. Seine Erfolgsformel für das Duell mit dem Spitzenreiter der Serie A? „Wir haben den einen oder anderen Raum entdeckt, den wir ausnutzen wollen.“

Ein solcher Auftritt sei wichtig gewesen vor Neapel. „Wir wissen, was das für ein geiles Spiel wird. Da müssen wir über unsere 100 Prozent kommen“, forderte Philipp Max. Klar ist auch, dass ein ganz anderes Kaliber am Dienstag an den Main kommt. Das Selbstvertrauen der Hessen ist aber nicht erst seit der gelungenen Generalprobe riesig – und die Chancen gegen den italienischen Topklub? „Gut“, sagte Sportvorstand Markus Krösche mit einem Grinsen. Neapel kann also kommen.