Neuer Spieler: BR Volleys verpflichten Diagonalangreifer Kyle Ensing

Es hat ein bisschen an Robert Lemkes heiteres Beruferaten, eine längst vergangene ARD-Spielshow aus den 70er- und 80er-Jahren erinnert, was die ehemaligen Volleys-Spieler Kawika und Erik Shoji, Dustin Watten sowie die aktuellen Berliner Profis Jeff Jendryk und Benjamin Patch zur Vorstellung des neuen Berliner Diagonalangreifers taten. Es ging zwar nicht um den Beruf, der war ja schon vorher klar: Volleyballprofi.

Es ging aber um den Namen des neuen US-Angreifers, der im Video, das die BR Volleys ins soziale Netzwerk stellten, natürlich nicht genannt werden sollte, weil er erst am Dienstag vom deutschen Meister offiziell bekanntgegeben wurde: Kyle Ensing, 22, College-Spieler von der Long Beach State University Los Angeles, US-Nationalspieler mit deutschen Ur-Ur-Großeltern. Er erhält in Berlin einen Zweijahresvertrag.

Ensing duscht zu lange

Über ihn verriet US-Nationalmannschaftskollege Erik Shoji: „Er braucht zum Duschen immer 30 Minuten. Und das ist zu lang.“ Mittelblocker Jeff Jendryk gab den Hinweis, dass Ensing ein großer Xbox-und Fortnite-Fan sei. Dustin Watten gab Ensings Spitznamen preis, der schon mal eine Vorstellung von der Sprungkraft und Abschlaghöhe des Kaliforniers zulässt: die Drohne.

Volleys-Manager Kaweh Niroomand sagt von dem Zwei-Meter-Mann, dass er „für sein junges Alter schon ziemlich gut ist“. Niroomand hat zuletzt mit Talenten aus den USA überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Nach Außenangreifer Cody Kessel ist Ensing der zweite Zugang aus den Vereinigten Staaten, offenbar wird demnächst ein dritter Profi aus den USA vorgestellt, so dass in der neuen Saison fünf Amerikaner vom russischen Zuspieler Sergej Grankin in Szene gesetzt werden.

Positive Erfahrung mit US-Amerikanern

„Wir haben mit vielen unserer US-Boys sehr positive Erfahrungen gemacht. Sie bringen eine besondere Mentalität mit und ich bin sicher, die steckt auch in Kyle“, mutmaßt Niroomand. Empfohlen wurde ihm Ensing vom früheren Berliner Außenangreifer Scott Touzinsky, der Assistenztrainer im College-Team von Long Beach ist: „Der Junge verfügt über einen hohen Volleyball-IQ. Ich bin sicher, ihm steht eine lange und erfolgreiche Karriere in Europa und der Nationalmannschaft bevor“, lobt der früherer Volleys-Kapitän den Neuen. Mit dem Uni-Team gewann Ensing zweimal die nationale Meisterschaft, zudem bekam der Angreifer, der Punkte nicht nur mit Wucht, sondern auch mit Variabilität und Cleverness macht, zahlreiche Einzel-Auszeichnungen verliehen.

Zuletzt gehörte Ensing ebenso wie Patch zum Nations-League-Kader der US-Volleyballer. Patch übrigens sagt zur Vorstellung seines Teamkollegen, mit dem er sich auf Diagonal um Einsatzzeit streiten wird in dem Volleys-Video lachend: „Der Junge glüht in der Dunkelheit, denn er bräunt sich nie.“