Neuverpflichtungen: Alba-Bauarbeiten im Schatten der Bayern
Die Basketballer des FC Bayern gehen mal wieder einkaufen: Heiko Schaffartzik und Nihad Djedovic sollen aus Berlin zu den Münchnern wechseln. Die hätten vermutlich auch Anton Gavel gern, doch der muss wohl erst seinen bis 2014 befristeten Vertrag in Bamberg erfüllen. Den Berliner Yassin Idbihi, John Bryant aus Ulm, Bryce Taylor aus Quakenbrück und den Ludwigsburger Lucca Staiger haben die Bayern bereits angeheuert. Wenn sie so weitermachen, werden sie bald über einen Kader von 20 Profis verfügen und einen Teil davon mangels Beschäftigungsmöglichkeiten wieder an die Konkurrenz ausleihen.
Die vielfältigen Aktivitäten im Süden des Landes lenken ein wenig ab von den Bauarbeiten in der Hauptstadt. Dort wurden gestern zwei zentrale Transfers abgeschlossen. Alba Berlin hat David Logan, 30, für ein Jahr an sich gebunden. Der 1,85 Meter große Guard kommt von Maccabi Tel Aviv und mit der Referenz, ein exzellenter Außenschütze zu sein. Er verfügt über Erfahrung in der Euroleague, nahm 2012 mit Panathinaikos Athen am Final Four teil, geht jetzt mit Alba eine Etage tiefer im Eurocup an den Start, „weil er bei uns wieder eine Rolle bekommt, die er bei Procom hatte“, wie Sportdirektor Mithat Demirel sagt: Den polnischen Europaligisten Gdynia führte Logan 2010 ins Viertelfinale und empfahl sich für ein Engagement in Spanien bei Caja Laboral Vitoria. „Eine großartige Verpflichtung“, sagt Albas Trainer Sasa Obradovic über die Offensivkraft.
Drei weitere Zugänge geplant
Beinahe logisch mutet Personalie Nummer zwei an. Vojdan Stojanovski, 25, aus Mazedonien hat für ein Jahr unterschrieben, eine Option auf eine weitere Saison inklusive. Der 1,94 Meter große Guard kommt vom BC Donezk, hat 2012 unter Obradovic die ukrainische Meisterschaft gewonnen, kennt dessen Philosophie, ist einer, „der Verantwortung übernimmt, wenn es darauf ankommt“, wie der Coach sagt. Stojanovski stand auf Obradovics Wunschliste ganz oben.
Logan und Stojanovski sind die Konsequenz aus den Abgängen von DaShaun Wood, Heiko Schaffartzik und Nihad Djedovic. Die Neuen ergänzen den jungen Kern der Berliner Mannschaft, wobei Stojanovski im Vergleich zum 23-jährigen Djedovic als konstanter und reifer gilt. Einen Transfer von Routine erhoffen sich Demirel und Obradovic, die Talente sollen dadurch profitieren, vor allem auch im Training.
Drei erfahrene Profis sollen jetzt noch hinzukommen. Schon bald wird ein Spielmacher in Berlin unterzeichnen. Ein Organisator soll er sein wie es Vule Avdalovic bis zu seinem Kreuzbandriss im vorigen Dezember gewesen ist. Der 32-Jährige dürfte im November wieder einsatzfähig sein. Welche Rolle er dann spielen könnte, wollen Alba und Avdalovic in Gesprächen eruieren.
Zwei Zugänge gibt es in Kürze auf den langen Positionen. Vorausgesetzt, die Verhandlungen nehmen den gewünschten Verlauf. Aus dem bisherigen Gehaltsgefüge können die Berliner nicht ausbrechen, daher verlieren sie kein Wort über die Kandidaten. Denn da ist ja die spendable Konkurrenz aus München Und die greift gern mal zu.