Pep Guardiola reagiert überwältigt auf Einzug ins Champions-League-Finale

Manchester City setzt sich gegen Paris St. Germain durch – auch, weil der spanische Trainer sein englisches Team spielen lässt wie immer.

Unglaublich stolz: Manchester Citys Trainer Pep Guardiola steht nach zehn Jahren wieder im Finale der Champions League.
Unglaublich stolz: Manchester Citys Trainer Pep Guardiola steht nach zehn Jahren wieder im Finale der Champions League.AP/Martin Meissner

Berlin-Seine erste Champions-League-Finalteilnahme seit zehn Jahren und der erste Einzug ins Endspiel in der Geschichte von Manchester City verschlugen Pep Guardiola fast die Sprache. „Was soll ich sagen? Ich bin unglaublich stolz“, stammelte der City-Coach am Dienstag nach dem starken 2:0 (1:0) seiner Mannschaft gegen die wütenden Verlierer von Paris Saint-Germain. Am Mikrofon des Senders BT Sport wirkte Guardiola fast überwältigt. Zuletzt hatte er 2011 als Coach des FC Barcelona das Finale der Königsklasse erreicht. „Die Leute denken, dass es einfach ist“, sagte er jetzt. „Sie glauben, nur weil es in der Vergangenheit geklappt hat, muss ich jede Saison im Endspiel stehen.“

Doppelpack von Riyad Mahrez

Auf dem weißen Rasen des Etihad-Stadions nach einem heftigen Hagelschauer hatte Manchester City dem Gegner aus Paris, der ohne seinen angeschlagenen Stürmerstar Kylian Mbappé auskommen musste, kaum eine Chance gelassen. Hinten kommandierte der überragende Ruben Dias ein wahres Abwehrbollwerk, das neun Torschüsse abblockte. Im Angriff sorgte Riyad Mahrez, der schon beim 2:1-Hinspielerfolg im Pariser Prinzenpark das Siegtor erzielt hatte, mit seinem Doppelpack für den historischen Erfolg der Citizens.

„Man kann schon wegen kleiner Details rausfliegen“, betonte Guardiola mit Blick auf die lange Durststrecke seit seinem letzten Endspiel in der Königsklasse. „Der Wettbewerb ist so schwer, es liegt in den Sternen. Aber wir haben jetzt elf Spiele gewonnen und nur einmal gegen Porto unentschieden gespielt.“ Magere vier Gegentore in zwölf Spielen sprechen dabei für sich, meinte auch Torschütze Mahrez. „Wir haben kaum welche kassiert. Deswegen stehen wir im Endspiel.“

Paris St. Germain bricht nach der Pause ein

Entscheidend war gegen PSG wohl auch, dass Guardiola seinem Team dieses Mal verordnet hatte, so wie immer zu spielen. Im letzten Jahr hatte er sich gegen Außenseiter Olympique Lyon mit einer merkwürdigen Systemumstellung verzockt – City verlor im Viertelfinale mit 1:3. Gegen Paris vertraute er nun, abgesehen von den üblichen, punktuellen Veränderungen der Startelf, auf Bewährtes. Mit Erfolg. „Egal wie das Finale ausgeht, sie waren die beste und kompletteste Mannschaft Europas in dieser Saison“, lobte die Zeitung The Independent.

PSG, das im Hinspiel immerhin noch eine starke erste Hälfte gespielt hatte, bevor Neymar und Co. nach der Halbzeitpause im Prinzenpark einbrachen, verdiente nur noch auf dem Papier die Bezeichnung als Starensemble. „The end“ (Das Ende), titelte Frankreichs Sportblatt L’Équipe.