Peter Pekarik, das blau-weiße Phänomen

Nachdem sein erster Traum mit einem neuen Vertrag in Erfüllung ging, brennt der Rechtsverteidiger nun darauf, dass noch zwei weitere Wünsche wahr werden. 

Herthas Peter Pekarik will seinen Platz in der Abwehr auch gegen Zugang Deyo Zeefuik (r.) behaupten. 
Herthas Peter Pekarik will seinen Platz in der Abwehr auch gegen Zugang Deyo Zeefuik (r.) behaupten. Imago Images / Jürgen Engler

Berlin-Peter Pekarik erlebt mal wieder ein Déjà-vu. Wie schon so häufig in der Vorbereitung muss sich Herthas Rechtsverteidiger hinten anstellen. Nachdem ihm vor zwei Jahren Lukas Klünter vor die Nase gesetzt wurde, verpflichtete Manager Michael Preetz diesen Sommer Deyo Zeefuik. Der 22-jährige Niederländer, neben Rekordeinkauf Lucas Tousart von Olympique Lyon sowie Torwart Alexander Schwolow einer der bisher drei Zugänge, ist derzeit bei Hertha BSC in aller Munde. Der dynamische, bei Ajax Amsterdam ausgebildete und für vier Millionen Euro vom FC Groningen nach Berlin gelotste Defensivmann soll auf der rechten Abwehrseite für neuen Schwung sorgen. Genau in dem Revier, das sich Pekarik im Schlussspurt der vergangenen Saison unter Trainer Bruno Labbadia eindrucksvoll zurückeroberte – und sich somit einen neuen Einjahresvertrag verdiente.

„Ich habe mich sehr gefreut über die Wertschätzung. Die Verlängerung bedeutet mir sehr viel“, erklärte der 33-Jährige jüngst. Der Slowake, von Preetz „Musterprofi“ getauft, ist Herthas Stehaufmännchen – und mittlerweile dienstältester Herthaner. Während sich die Berliner von acht Spielern trennten, darunter Stützen wie Thomas Kraft, Per Skjelbred, Salomon Kalou und Vedad Ibsievic, die das Team mit ihrer Erfahrung durch schwierige Phasen trugen, geht Pekarik in seine neunte blau-weiße Saison. „So lange bei einem Verein zu bleiben, ist nicht normal, aber so ist es umso schöner, dass meine Zeit noch nicht zu Ende ist“, freut er sich.

Der 91-fache Nationalspieler ist bereit, um seinen Platz zu streiten. Die Konkurrenten Zeefuik und Klünter, der zwar als Verkaufskandidat gilt, aber trotz seines Stammplatzverlustes weiter um seinen Verbleib bei Hertha kämpfen will, sollten also gewarnt sein. Denn anders als im Vorjahr, als Pekarik durch eine hartnäckige Wadenverletzung die komplette Vorbereitung verpasste, ist er nun topfit. „Peka“ verspricht keinen Deut nachzulassen: „Ich möchte dem Team wieder helfen und vor allem haben wir das Ziel, eine bessere Saison zu spielen.“

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An der Motivation wird es nicht scheitern. Nachdem sein erster Traum mit einem neuen Hertha-Vertrag bereits in Erfüllung ging, brennt er nun darauf, dass noch zwei weitere Wünsche wahr werden: Die Teilnahme an der auf 2021 verschobenen EM und das Erreichen der Meilenstein-Marke von 100 Länderspielen. Um beides zu schaffen, muss er mit der Slowakei im Herbst noch zwei Qualifikations-Runden überstehen. „Ich werde mein Bestes geben, um das zu schaffen“, verspricht er, wohl wissend, dass er als Stammspieler bei Hertha die besten Argumente gegenüber Nationaltrainer Pavel Hapal hätte. Dass man ihn nie abschreiben sollte, hat das blau-weiße Phänomen bei Hertha fast ein Jahrzehnt lang bewiesen.