Play-off-Finale im Wasserball: Warum Spandaus Mateo Cuk so auf Bananen steht

Ohne Bananen geht bei Mateo Cuk nichts. Vor und nach jedem Tag greift der Center von Spandau 04 zu der Frucht, die dem 105-Kilo-Körper rund 20 Gramm Zucker, kaum Fett und 115 Kalorien liefert. „Für mich ist das ein Ritual, das gibt mir Energie und ist wichtig für den Kopf“, sagt der deutsche Nationalspieler mit kroatischen Wurzeln. Präsident und Bundestrainer Hagen Stamm nennt ihn deshalb liebevoll „den Banana Boy. Wenn irgendwo Bananenschalen herumliegen, dann ist klar, dass Mateo in der Nähe war.“ Stamms Sohn Marko und zugleich Kapitän des Teams spitzt Cuks Leidenschaft folgendermaßen zu: „Ich glaube, es gibt keinen Menschen und auch kein Tier auf der Welt, das mehr Bananen isst, als er.“

Ab diesem Mittwoch könnte Cuks Bananenkonsum sogar noch zunehmen. Im Volksbad Limmer (19 Uhr) beginnt die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft gegen Waspo Hannover, entsprechende Anspannung inklusive. Dank des besseren Torverhältnisses im direkten Vergleich genießen die Berliner Heimrecht, was beim Wasserball heißt, dass nach dem ersten Auftritt in fremdem Gewässer zwei Heimspiele am Wochenende folgen. Im Sportzentrum Schöneberg könnte in der Best-of-five-Serie am Sonntag also bereits die Entscheidung fallen. „Danach ist klar, ob diese Saison ein Erfolg oder ein Misserfolg ist“, sagt Stamm senior. Noch nie seit 1979 unterlagen die Wasserfreunde zweimal in Serie im Final-Play-off. Cuk, 29, soll entscheidend dazu beitragen, dass das auch so bleibt.

Cuk ist eine "tickende Zeitbombe"

Dass Stamm seinen Führungsspieler als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet, liegt nicht an seinem sprunghaften Charakter oder an schwankenden Leistungen. Cuks Problembereich ist seine Schulter. Immer wieder muss er verletzungsbedingt pausieren, er konnte viele Partien nur mit Spritzen bestreiten. „Leistungssport ist ungesund“, weiß Cuk, „seitdem ich fünfzehn Jahre alt bin, spiele ich auf Profiniveau.“ Und obwohl er zuletzt schmerzfrei spielen konnte, werden alle Spandauer immer hoffen, dass es keinen Rückschlag gibt. Zumal es in einem Finale gegen den großen Rivalen noch härter zur Sache geht als ohnehin schon.
Wie eng beide Teams beieinanderliegen, zeigte sich ja gerade erst beim Pokalfinale Anfang Mai, als die Spandauer erst im Fünfmeterwerfen mit 9:10 unterlagen. „Jetzt ist kein Platz für Fehler“, sagt Cuk, „du hast keine Zeit, um dich richtig zu erholen.“ Auf ihn werden es die Hannoveraner beim Verteidigen ganz besonders absehen. „Denn er hat das Gefühl und das Händchen für das Besondere“, wie sein Präsident weiß.

Bei den Spielen in Hannover kommt als besonderer Umstand noch dazu, dass die Wasserschlachten im Freibad geschlagen werden. Das verändert das Spiel nicht unerheblich. Wenn der Wind weht, können Wellen das Zusammenspiel erschweren. Auch fliegen die Bälle anders als in der Halle. Und falls es womöglich noch regnet, wird es für die Zuschauer und auch die Spieler richtig ungemütlich.

Training im Freibad

Um sich auf diese Bedingungen optimal einzustellen, trainierten die Wasserfreunde Spandau zuletzt im unüberdachten Forumbad auf dem Olympiagelände. „Das war schon etwas ungewohnt“, sagt Mateo Cuk. Umso wichtiger war es deshalb, am bewährten Ritual des Bananenessens festzuhalten.