Regionalliga: Berliner Traditionsklub Viktoria 1889 beantragt Insolvenz

Berlin - Seit Donnerstag herrscht Gewissheit. Der Berliner Regionalligist Viktoria 1889 ist zahlungsunfähig. Auf der Homepage informierte der Verein über seine finanzielle Schieflage. „Liebe Mitglieder“, hieß es dort, „mit großem Bedauern müssen wir euch mitteilen, dass der Vorstand heute, 13.12.2018, beim Amtsgericht Charlottenburg einen Insolvenzvertrag für unseren Verein einreichen musste. Das Gericht hat Herrn Prof. Dr. Torsten Martini von Leonhardt Rattunde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.“

Damit endete die Liaison mit einem Investor im Fiasko. „Aufgrund ausbleibender Zahlungen des chinesischen Investors, der Advantage Sports Union Ltd. (ASU), Honkong, ist der Verein nicht mehr in der Lage, die auflaufenden Verbindlichkeiten zu decken. Zum Schutz des Vereins war es die unvermeidliche Pflicht des Vorstands, diesen Insolvenzantrag einzureichen.“

Spielbetrieb wird weitergeführt

Immerhin: „Der Spielbetrieb der rund 70 Mannschaften des Breitensports wird wie bisher weitergeführt. Dies ist mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und seinem Team abgestimmt.“ Wie es mit dem Team der Regionalliga weitergeht, ist ungewiss. „Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden alle weiteren Maßnahmen in Bezug auf Arbeitsverträge von Mitarbeitern und Spielern erarbeitet“, schrieb der Vorstand, ,,inwieweit der Spielbetrieb dann in der Herren-Regionalliga Nordost fortgeführt wird, kann heute natürlich noch nicht beantwortet werden.“

Sportlich war Viktoria in der Regionalliga zuletzt auf einem guten Weg. Nach fünf Siegen trennten sich die Südberliner am vorigen Sonntag von Lok Leipzig 0:0 und rangieren in der Tabelle auf Rang sechs. In Jörg Goslar hatten sie für diese Saison einen erfahrenen Regionalligacoach verpflichtet. Doch bereits seit dieser Woche regte sich im Trainerstab Unruhe. Noch am Donnerstagvormittag wurde das Regionalligateam im Ungewissen gelassen, Nachfragen blieben unbeantwortet. Auch unter Sponsoren soll Unsicherheit geherrscht haben. „Bei unseren vielen treuen Partnern und Lieferanten“, teilte der Vorstand mit, „möchten wir uns für die entstandene Situation entschuldigen. Leider konnten wir hier auch nicht mehr erreichen, alle Verbindlichkeiten vollständig auszugleichen.