Reicht die Energie bei Alba?: Alles dreht sich um die Frage nach der Effizienz

Es ist derzeit das Wort, das in so ziemlich jedem Gespräch zu hören ist. Wenn Alba Berlins Spieler, Trainer oder Verantwortliche über ihre derzeitigen Spiele philosophieren, reden sie zu allererst über Energie. Energie ist die Triebkraft eines jeden Sportlers, einer jeden Mannschaft. Alba Berlin lebt derzeit vielleicht sogar noch ein wenig mehr davon als andere Teams in der Liga. Marco Baldi hat es nach dem Sieg am Ostermontag gegen den Mitteldeutschen BC schön auf den Punkt gebracht: „Wir leben von unserer Energie.“

Genau eine Woche zuvor hatte Albas Geschäftsführer noch in Valencia über die Niederlage im dritten Spiel der Finalserie um den Eurocup gesprochen. Die Schwierigkeit danach: drei Spiele in fünf Tagen. Kaum Zeit für Regeneration, eigentlich keine Pausen. Der Spielplan in der BBL verlangt den Berlinern viel, im Endspurt sogar sehr viel ab. In dieser Woche muss Alba am Donnerstag in Bayreuth antreten, am Sonntag wird Bayern München zu Gast sein. „Es geht in jedem Spiel immer auf die Knochen, es geht immer bis zum Letzten, immer um den Sieg. Gegen alle Teams, gegen die wie jetzt noch spielen, geht es um was“, sagt Marco Baldi und schaut schon auf die kommenden Gegner: „Bayreuth will noch in die Play-offs, die Bayern wollen da oben bleiben und auch für die anderen Gegner geht es noch um was. Und das ist hart.“

Eine Folge Games of Thrones

Zehn Spiele in 25 Tagen hatten die Berliner nach dem letzten Spiel im Eurocup zu absolvieren. Drei davon haben sie rund um das Osterfest schon hinter sich gebracht. Besondere Situationen erfordern aktuell aber auch besondere Maßnahmen. So verzichtete Alba vor dem ersten Spiel gegen den Mitteldeutschen BC auf die Anfahrt einen Tag zuvor, sondern reiste erst am Spieltag mit dem Bus nach Leipzig und am Abend direkt wieder zurück. Kurz vor 24 Uhr war die Mannschaft noch ein gutes Stück von der Heimat entfernt, befand sich in einer Baustelle an der Autobahnabfahrt Dessau Ost. Eine abendliche Mahlzeit gab es im Bus, in welchem mal wieder die Regeneration eingeläutet wurde. „Es wird darum gehen, wie man den täglichen Ablauf dosiert, damit man für die Spiele die Energie hat, die man braucht“, sagt Baldi.

Es geht in den verbleibenden sieben Spielen der Hauptrunde um personelle Rotation. Martin Hermannsson kam in allen Partien nach dem Valencia-Spiel nicht mehr zum Einsatz, die muskulären Probleme im linken Oberschenkel sollen auskuriert werden. Auch Niels Giffey erhält aktuell eine Pause. Albas Kapitän hat Schmerzen im Fuß und wurde bei den Siegen gegen den Mitteldeutschen BC geschont. Den Sieg gegen Vechta konnte Johannes Thiemann ohne Einsatzzeit verfolgen und Energie sparen. „Es geht um eine gute Erholung. Da machen wir einen guten Job, lassen einige Spieler aussetzen, aber achten auf die Intensität im Training“, sagte Thiemann am Montag. Auch in den rar gesäten Trainingseinheiten wird das Tempo etwas gedrosselt.

Neben Spielen und Training gibt es derzeit wenig freie Zeit. Und wenn doch, dann wird die auch noch miteinander geteilt. Thiemann etwa genoss am Sonntag im Mauerpark gemeinsam mit Giffey die Sonne. Joshiko Saibou belohnte sich am Montagabend für den zweiten Sieg gegen den Mitteldeutschen BC mit der zweiten Folge von Game of Thrones. Es sind die kleinen Momente des Energie-Auftankens.

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