Robert Lewandowski ließ sich bei seiner Rückkehr zum FC Bayern im dunkelgrünen Bentley zum Medizincheck chauffieren. Nach seinem mehrwöchigen Urlaub absolvierte der Weltfußballer am Dienstag die obligatorischen Tests, ehe er eine gute Stunde später wieder als Beifahrer davondüste. Nach dem professionell erledigten Standardprogramm wird der Superstürmer trotz seiner großen Wechselwünsche zum FC Barcelona vermutlich am Mittwoch wieder auf dem Münchner Trainingsplatz erwartet. Das gilt sowieso für Manuel Neuer, Leroy Sané & Co., die sich vier Tage vor der Teampräsentation in der Allianz-Arena wie Lewandowski ebenfalls untersuchen ließen.
Robert Lewandowski ist nach Medizincheck nichts zu entlocken
Eine neue Aussage nach seinem „Mir geht's gut“ vom Vorabend war Lewandowski, der ein dunkles Polohemd trug und seine Augen hinter einer Sonnenbrille verbarg, am Dienstag am Krankenhaus Barmherzige Brüder im Münchner Westen nahe dem Nymphenburger Schloss nicht zu entlocken. Allerdings gab es auch keine Anzeichen dafür, dass Lewandowski wie von einigen Medien für den Extremfall befürchtet, in den Streik treten könnte, um sein Barcelona-Begehren durchzusetzen. Die Rückkehr auf den Trainingsrasen an der Säbener Straße steht bevor. Am Dienstagmittag traf er dort schon mal zu Tests ein.
Lewandowski ist nicht auf neuen Ärger aus. Der Torjäger scheint darauf zu hoffen, dass die Bayern-Bosse und der hoch verschuldete katalanische Spitzenclub sich doch bald auf eine Ablösesumme einigen können. Bislang steht das „Basta“ des Münchner Vorstandschef Oliver Kahn, der auf die Erfüllung des bis zum 30. Juni 2023 datierten Arbeitsvertrages von Lewandowski pocht.
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Die Fachzeitung Mundo Deportivo – so etwas wie ein Hausblatt des FC Barcelona – schrieb am Dienstag, das letzte Angebot der Spanier in Höhe von 40 Millionen Euro zuzüglich erfolgsabhängiger Boni von bis zu zehn Millionen sei von den Bayern zurückgewiesen worden. Die Münchner, die selbst weiter intensiv um Innenverteidiger Matthijs de Ligt (22) von Juventus Turin verhandeln und an Sturmtalent Mathys Tel (17) von Stade Rennes interessiert sein sollen, wollen mindestens 50 Millionen fix haben. Dass sie im Einigungsfall dieses Geld – wie schon spekuliert – für Englands Stürmerstar Harry Kane (28) ausgeben, ist zumindest für diesen Sommer kaum vorstellbar.
Bei Lewandowski ist Barcelona wieder am Zug. Der spanische Club von Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen strebt an, den Königstransfer vor seiner USA-Reise von Sonnabend bis zum 31. Juli perfekt zu machen. Die Bayern weilen übrigens von Sonntag bis 24. Juli ebenfalls in den Vereinigten Staaten. Das Barca-Problem sind allerdings die Schulden in Höhe von 1,35 Milliarden Euro. Der angestrebte Wechsel von Mittelfeldregisseur Frenkie de Jong zu Manchester United könnte 85 Millionen in die Kasse bringen und die Möglichkeiten für ein aufgestocktes Lewandowski-Angebot erweitern.
Bayern München bietet rund 70 Millionen für Matthijs de Ligt
Die Bayern ihrerseits müssen wohl im Poker um Juve-Verteidiger de Ligt nachlegen. Der Corriere dello Sport schreibt, dass Juve weiter darauf pocht, mindestens 90 Millionen für de Ligt zu bekommen – lieber wären ihnen aber 100 Millionen. Bayern bietet dagegen etwa 60 Millionen zuzüglich Boni, womit sie bei 70 Millionen Euro landen würden. Ein Vertrag für de Ligt solle bis 2027 gehen. „Wir waren da und haben uns unterhalten. Jetzt schauen wir mal“, hatte Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Sky-Mikrofon und bei Bild gesagt.
Außer bei Lewandowski wird viel über die Zukunft von Nationalspieler Serge Gnabry spekuliert. Der FC Chelsea mit Trainer Thomas Tuchel soll Interesse am 26-Jährigen haben, dessen Vertrag auch im kommenden Sommer ausläuft. Laut Sport Bild soll Gnabry als ehemaliger Spieler des FC Arsenal aber kein Interesse an einem neuen Londoner Club haben.