Siege im Gleichschritt: Hanseaten-Hoch in Hamburg und Bremen
Die Nordklubs FC St. Pauli, Werder Bremen und der Hamburger SV marschieren in der 2. Bundesliga derzeit im Gleichschritt in Richtung Erstliga-Aufstieg.

Berlin-Drei Traditionsvereine, drei Siege, ein Ziel: Im Gleichschritt marschieren der FC St. Pauli, Werder Bremen und der Hamburger SV mit aller Macht Richtung Aufstieg. Und wenn dieses Hanseaten-Hoch anhalten sollte, wäre der Fußball-Norden bald auch in der ersten Bundesliga wieder eine Macht.
Besonders erleichtert nahm man am Millerntor den 3:2-Erfolg bei Jahn Regensburg zur Kenntnis. Der erste Dreier nach fünf Ligaspielen ohne Sieg ließ Trainer Timo Schultz kräftig durchpusten. „Es war gar nicht so leicht, das über die Ziellinie zu bringen. Viel länger hätte das Spiel nicht dauern dürfen“, sagte der Coach. St. Pauli ist wieder Tabellenführer vor Werder (je 41 Punkte) und dem HSV (40), denn am Sonntag patzten die Konkurrenten Darmstadt 98 (40/2:2 in Hannover) und Schalke 04 (37/1:2 in Düsseldorf). Ein Spieltag nach Maß für das Nord-Trio.
Bremen gewinnt unter Ole Werner das siebte Mal in Folge
Doch wie Schultz war auch Torschütze Guido Burgstaller nicht entgangen, dass die Partie in Regensburg auch anders hätte ausgehen können. „Wir haben den Gegner zu einfach ins Spiel zurückkommen lassen und wären selbst schuld gewesen, wenn wir das noch aus der Hand gegeben hätten“, sagte der Österreicher. Aber den „Boys in Brown“ gelang letztlich der sportliche Umschwung, Tabellennachbar Werder Bremen wandelt sogar auf den Spuren seiner grün-weißen Trainerlegende Otto Rehhagel. Denn unter dem neuen Coach Ole Werner fuhr der Bundesliga-Absteiger mit 2:1 beim FC Hansa Rostock in der siebten Partie den siebten Sieg ein. „König Otto“ hatte einst sogar achtmal in Folge mit den Bremern gewonnen.
„Die Spieler haben in den vergangenen Wochen einfach Außergewöhnliches geleistet. Das dürfen sie jetzt auch mal genießen“, meinte der 33-Jährige. Torjäger Niclas Füllkrug sieht gute Chancen auf die sofortige Bundesliga-Rückkehr: „Wir müssen noch gegen fast alle Mannschaften von oben spielen. Ich glaube, dass uns das liegen wird.“ Davon unabhängig wurde an der Weser am Sonntag eine wichtige Weiche für die Zukunft gestellt. Der Bremer Aufsichtsrat beschloss einstimmig, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Sport-Geschäftsführer Frank Baumann bis zum 30. Juni 2024 zu verlängern.
Frank Baumann freut sich über Vertrauen des Aufsichtsrats
„Frank zeichnet sich dadurch aus, dass er das Wohl von Werder immer über eigene Interessen und Befindlichkeiten stellt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Marco Fuchs. Bremens langjähriger Kapitän erklärte dazu: „Ich schätze das mir entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf eine weiterhin konstruktive und kritische Begleitung durch den Aufsichtsrat.“
Dank eines 2:0-Erfolges gegen den 1. FC Heidenheim blieb auch der Hamburger SV mit nur einem Punkt weniger in Schlagdistanz und Lauerposition zu den Nordrivalen. Beide Tore für die Gastgeber erzielte Sonny Kittel. Sein Trainer Tim Walter lobte aber den Gesamtauftritt seines Teams: „Mit Geduld und Beharrlichkeit haben wir unsere Tore erzwungen.“