Mit schmerzverzerrtem Gesicht und halb humpelnd, halb hüpfend bewegte sich Mike Tobey am Dienstagabend vom Mittelkreis des Parketts in der Kölnarena in Richtung Seitenlinie. Exakt drei Sekunden war das EM-Gruppenspiel der deutschen Basketballnationalmannschaft gegen Slowenien alt, da war es auch schon wieder unterbrochen. Während es in der stimmungsgeladenen Halle schlagartig still wurde, suchte Sloweniens Center Tobey gleichermaßen leidend und genervt das Gespräch mit dem ihm am nächsten stehenden Schiedsrichter. Warum er das tat, offenbarte kurz darauf eine über den Videowürfel laufende Wiederholung. Beim Sprungball hatte sich der Schiedsrichter nicht schnell und weit genug zurückbewegt. Tobey landete mit seinem rechten Fuß auf dem des Referees, knickte um und musste zunächst zur Behandlung in die Kabine. Es war eine Szene, die weder kurioser noch passender hätte sein können.
Basketball-EM: Niveau der Schiedsrichter ist von dem der Spieler weit entfernt
Die besten europäischen Basketballer hätten auch die besten Referees verdient. Ein seit Jahren andauernder Streit der Fiba und der Euroleague verhindert das.

Unmut in fast jedem Spiel der Basketball-EM: Auch Deutschlands NBA-Spieler Dennis Schröder (l.) war am Dienstagabend bei der Niederlage gegen Slowenien mit der Leistung der Schiedsrichter unzufrieden.Imago/Beautiful Sports