Sport-Hochburg Lichtenberg: Deshalb rückt der Berliner Stadtbezirk jetzt in den Fokus

Die Vorfreude ist riesengroß bei Michael Grunst. Der 49 Jahre alte  Bezirksbürgermeister von Lichtenberg (Die Linke) sagt: „Ich bin total gespannt auf dieses Sport-Wochenende. Unsere Fußballer von Lichtenberg 47 können am Sonnabend in die Regionalliga aufsteigen, was ein toller Erfolg wäre. Und am Sonntagabend könnten die Tischtennis-Frauen vom TTC Eastside den Titel des deutschen Meisters wieder nach Berlin zurückholen.“

Der sportbegeisterte Bürgermeister hat sogar aufgerufen, dass die Lichtenberger die Fußballer von 47 am Sonnabend im Hans-Zoschke-Stadion gegen den härtesten Konkurrenten Tennis Borussia unterstützen sollen (Anstoß: 13.30 Uhr). Grunst wird natürlich im „zweitschönsten Fußball-Stadion Berlins nach der Alten Försterei“  auf der Tribüne dabei sein. Wie in Köpenick, wo der 1. FC Union um den Aufstieg in die  Bundesliga kämpft (Grunst: „Wenn sie das am Sonntag in Bochum schaffen, wäre das großartig“), sind die Fans im Zoschke-Stadion ganz nah am Geschehen.  Der Aufstieg wäre die Krönung eines schwierigen Weges, den die beiden Protagonisten Benjamin Plötz (Sportlicher Leiter) und Uwe Lehmann (Trainer) seit langer Zeit   bestreiten. Plötz ist seit acht Jahren in der Verantwortung und Lehmann erlebt seine sechste Saison als Coach bei 47.

Sparta kämpft weiter

Da eine Etage tiefer auch Berlin-Ligist Sparta Lichtenberg noch um den Aufstieg in die Oberliga kämpft – die Mannschaft steht drei Spieltage vor Schluss mit zwei Punkten Rückstand auf den SV Tasmania, aber dem besseren Torverhältnis (102 geschossene Tore!) auf Rang zwei – mausert  sich Lichtenberg mit seinen rund  290 000 Einwohnern    zur neuen Fußball-Hochburg. Bürgermeister Grunst, der einst bei den Junioren von Fortuna Biesdorf  kickte, sagt: „Naja, eine Sporthochburg sind wir ja schon längst. Wir haben den Olympiastützpunkt im Sportforum Höhenschönhausen und mit dem TTC Eastside eine der besten Tischtennis-Mannschaften bei den Frauen in Europa. Die Fußballer ziehen nun endlich nach.“

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Der Bezirk unterstützt die Kicker von Lichtenberg 47, die zuletzt zweimal Rang drei  in der Oberliga belegten und mit erfrischendem Offensivfußball aufwarten. So hat man den für die Regionalliga vorgeschriebenen 2,20 Meter hohen Sicherheitszaum rund um das Stadion  mit 120 000 Euro finanziert.

Und auch der TTC Eastside ist für Lichtenberg und den Bezirk Marzahn-Hellersdorf ein sportliches Aushängeschild, das im Blickfeld der beiden Bezirksbürgermeister ist, die regelmäßig bei Heimspielen vorbeischauen. Michael Grunst sagt nun: „Ich kann das Wochenende kaum erwarten.“