Berlin-Der 1. FC Union wird an diesem Freitagabend von 5000 Anhängern nach Gelsenkirchen begleitet. Und sie alle werden, neben ihren eigenen Schützlingen, zuvorderst einen Mann in der Arena feiern, der für den Gegner, den FC Schalke 04, die Fußballschuhe schnürt.

Die Rede ist von Steven Skrzybski, 27, der in Treptow-Köpenick aufwuchs und 19 Jahre lang das rot-weiße Trikot trug. Er ist, da sind sich alle, die es mit den Eisernen halten, einig, ein echter Köpenicker. Sympathisch und bodenständig, dennoch selbstbewusst.
Am 26. Mai 2001 war der kleine Stevie als Neunjähriger sogar beim größten Spiel der Unioner Vereinsgeschichte live dabei. Im Olympiastadion verfolgte er das Endspiel zwischen Union und Schalke, das 0:2 endete.
Sein Stiefvater Martin, der heute noch mit Mutter Bettina die Konditorei Jaenichen in Mahlsdorf betreibt, wo Steven früher mit anpackte, nahm ihn mit.
Mit blau-weißer S04-Bemalung
„Ich stand damals im Union-Block“, erinnert sich der Angreifer zurück, „und zwar mit blau-weißer S04-Bemalung.“ Steven Skrzybski drückte seinerzeit den Königsblauen um Doppel-Torschütze Jörg Böhme die Daumen. „Natürlich war ich für Schalke. Zu der Zeit hatte ich ja erst ein Jahr für Union gespielt.“ Übel nimmt ihm das bei Union niemand.
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„Natürlich war ich für Schalke. Zu der Zeit hatte ich ja erst ein Jahr für Union gespielt.
Nun spielt Skrzybski also für Schalke, den Klub, den er als Kind neben Union schon so sehr liebte und bei dem er im Sommer vergangenen Jahres einen Vertrag bis 2021 unterzeichnet hat.
Kein Rot-Weißer hat dem Publikumsliebling den Schritt in den Westen jemals verübelt. War ja schließlich sein großer Traum.
Der hat allerdings Risse bekommen. In dieser Saison ist Skrzybski noch ohne Bundesliga-Einsatz unter dem neuen Trainer David Wagner. Wenn nicht jetzt, wann dann?