Union Berlin: Steven Skrzybski steckt in der Zwickmühle

Der 27 Jahre alte Angreifer hat sich unfreiwillig durch seinen Wechsel nach Düsseldorf in ein sportliches Dilemma manövriert.

Berlin-Es könnte alles so einfach sein. Union besteht im Abstiegskampf und Steven Skrzybski jubelt mit der Düsseldorfer Fortuna ebenfalls über den Klassenerhalt. Am schönsten wäre es, wenn man am letzten Spieltag gemeinsam feiern könnte, wenn die Rheinländer zum Saisonausklang im Stadion An der Alten Försterei gastieren. Doch das Leben ist selten ein Wunschkonzert. Spielplan und Tabellensituation meinen es dieser Tage echt nicht gut mit dem 27 Jahre alten Angreifer. Um es auf einen Punkt zu bringen: Es sind die Leiden des jungen S.

Auch in Düsseldorf nicht so richtig glücklich: Steven Skrzybski.
Auch in Düsseldorf nicht so richtig glücklich: Steven Skrzybski.Imago Images/Sven Simon

Steven Skrzybski steckt in einer emotionalen Zwickmühle an diesem 30. Spieltag. Union ist ja immer noch sein Herzensklub. Hier wurde er groß, schaffte den Durchbruch zum Profi (143 Zweitligaspiele/30 Tore), ehe er im Sommer 2018 für rund 3,2 Millionen Euro bei Schalke 04 unterschrieb. Die Gelsenkirchener kommen am Sonntag (15.30 Uhr) zum Punktekampf nach Berlin und sind immer noch so etwas wie sein oberster Dienstherr. Denn seit Januar dieses Jahres trägt er zwar das Düsseldorfer Trikot, aber eben nur für sechs Monate auf Leihbasis. Nach dem Saisonende, heißt es, steht die Rückkehr zu den Königsblauen an.

Nachdem er in der Hinrunde aber keinen einzigen Einsatz für die Knappen absolvieren durfte – sein Förderer Domenico Tedesco ist ja längst schon Geschichte in Gelsenkirchen –, brauchte er unbedingt einen Ortswechsel. In zog es im Winter kurzerhand nach Düsseldorf für eine geschätzte Leihgebühr von 200.000 Euro. Bei den Rheinländern kam der 1,74 Meter große Außenbahnangreifer in der Rückrunde immerhin siebenmal zum Zug. Sogar an zwei Toren war er beteiligt. In Düsseldorf weiß man, dass Union eines der Teams ist, die in Reichweite liegen. Da gönnte man von Haus aus den Köpenickern eher nichts Gutes.

Nachfragen zu seinen Befindlichkeiten angesichts dieser brisanten Konstellation, wehrte sein Kommunikationsberater Carsten Meyer schon im Vorfeld händeringend ab: „Er kann sich doch nur den Mund verbrennen.“

Stimmt schon irgendwie. Den Schalkern darf er also bei ihrem Gastspiel in der Wuhlheide nichts Schlechtes wünschen, Düsseldorf braucht auch jeden Punkt und Union will er garantiert nicht wieder zurück in Liga zwei wissen. Als gebürtiger Berliner – hier hat er seine langjährige Freundin Anja im Dezember 2018 standesamtlich geheiratet – und eiserner Publikumsliebling geht so etwas natürlich nicht. Am besten wäre sicherlich, er würde nach dieser Spielzeit heimkehren. Die Fans würden sich freuen. Und ihm bliebe dann eine solche emotionale Zwickmühle künftig erspart.