Union will nach Berlin: Deshalb rotiert Fischer gegen Heidenheim nur in Maßen

Die Eisernen haben im DFB-Pokal den Einzug ins Finale zum Ziel. Auch deshalb geht der Coach im Duell mit dem Zweitligisten kein Risiko ein.

Kevin Behrens (l.) wird im DFB-Pokal aller Voraussicht nach den angeschlagenen Jordan Siebatcheu ersetzen.
Kevin Behrens (l.) wird im DFB-Pokal aller Voraussicht nach den angeschlagenen Jordan Siebatcheu ersetzen.dpa/Schmidt

Es ist noch gar nicht so lange her, da sind sich der 1. FC Union Berlin und der 1. FC Heidenheim auf Augenhöhe begegnet, nämlich als ambitionierte Zweitligisten. Letztmals Mitte März 2019, als die Eisernen als Tabellendritter beim Tabellenfünften in der Voith-Arena anzutreten hatten.

Dabei brachte Union-Coach Urs Fischer in einem 4-3-3-System folgende Startelf zum Einsatz: Gikiewicz – Trimmel, M. Friedrich, F. Hübner, Reichel – R. Zulj, Schmiedebach, Kroos – Hartel, Andersson, Gogia. Und musste mitansehen, wie seine Mannschaft nach der Führung durch Zulj in der zweiten Hälfte das Spiel noch aus der Hand gab und schließlich zwei Gegentore zuließ. Die Niederlage war der Anfang einer kleinen Krise – nicht mehr und nicht weniger. Wie sich die Dinge für die Köpenicker weiterentwickelt haben, ist bekannt. 

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Unter vollkommen anderen Vorzeichen

Nun sieht man sich wieder, am Mittwochabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Stadion An der Alten Försterei, allerdings unter vollkommen anderen Vorzeichen. Die Köpenicker gehen nämlich als Tabellenführer der Bundesliga und damit auch als haushoher Favorit ab 20.45 Uhr (live bei Sky) in das Duell mit der Elf von Frank Schmidt, als eine Mannschaft, für die es im Pokal-Wettbewerb nicht mehr darum geht, für eine Überraschung zu sorgen, sondern eine Überraschung zu verhindern.

Das Ziel ist, nachdem man es in der Vorsaison bis ins Halbfinale geschafft hatte, klar: das Finale im Olympiastadion, terminiert auf den 27. Mai des kommenden Jahres. Bei Fischer hört sich das so an: „Wenn du an einem Wettbewerb teilnimmst, willst du das Maximum erreichen.“

Grill könnte für Rönnow im Tor stehen

Der klaren Rollenverteilung zum Trotz urteilte der Schweizer Fußballlehrer am Dienstag über die Heidenheimer, als handle es dabei um eine Spitzenmannschaft der Bundesliga: hohe Aggressivität, schnelles Umschaltspiel, gutes Pressing und so fort. Da müsse man „immer wieder in die Vertikale“ kommen, präziser im Passspiel sein als zuletzt. „Das muss ich meinen Jungs aber nicht immer wieder aufs Neue erzählen, das wissen sie selbst“, sagte Fischer, der im Hinblick auf den vollen Terminkalender für die Wochen bis zur WM in Katar schon gegen Heidenheim rotieren will, aber „in Maßen“. 

Was das bedeuten könnte? Nun, womöglich wird Keeper Lennart Grill eine weitere Bewährungschance bekommen. Zudem ist ein Einsatz von Kevin Behrens wahrscheinlich, weil sich Jordan Siebatcheu beim 2:0 gegen Borussia Dortmund einen Pferdekuss eingefangen hat, gleichwohl am kommenden Sonntag im Ligaspiel beim VfL Bochum wieder mit von der Partie soll. Auch Paul Jaeckel, Morten Thorsby und Niko Gießelmann dürfen auf einen Startelfeinsatz hoffen, während Timo Baumgartl, Christopher Trimmel und Janik Haberer zur Schonung der Kräfte womöglich pausieren dürfen – beziehungsweise müssen.