Natürlich herrschte Ernüchterung. Mit den langen Gesichtern hätte man vom Sportforum aus bis nach Oldenburg Strecke legen können. 0:2 gegen den Nordmeister. So hatte sich das beim BFC Dynamo keiner vorgestellt. Auch das Gros der 4270 Besucher nicht. „Es ist gerade schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir sind gerade alle enttäuscht, dass das Spiel so gelaufen ist, wie es gelaufen ist“, meinte denn auch BFC-Trainer Christian Benbennek. Ähnlich ging es auch seinen Kickern. Sie hatten nach einer verschlafenen ersten Halbzeit, in der Robert Zietarski nach einer Ecke zur Führung einköpfte (27.), richtig Druck gemacht. Trotz etlicher Chancen kam jedoch kein Tor zustande. Oldenburg dagegen setzte auf Konter. Zietarski hielt seinen Schädel noch einmal hin – 2:0 (78.).
Nach der ersten Enttäuschung regte sich Trotz bei den Weinrot-Weißen. „Das 0:2 ist jetzt kein optimales Ergebnis für uns, das muss man sagen. Aber es ist alles drin im Fußball. Wir haben ja noch ein Rückspiel“, meint Niklas Brandt.
Oldenburgs Trainer Fossi warnt: „Es gibt noch ein Rückspiel“
Oldenburgs Trainer Dario Fossi, 41, zeigte sich ganz angetan davon, dass seine Truppe in Halbzeit zwei mächtig unter Druck geraten war. Er sah es als Anlass, an die Wachsamkeit seiner Spieler am kommenden Sonnabend zu appellieren.
Soll bloß keiner seiner Kicker die Aufgabe gegen den BFC auf die leichte Schulter nehmen. „Wir stehen nicht mit einem Bein oder zwei Beinen in der 3. Liga. Nicht mal mit einer Muskelfaser. Es gibt noch ein Rückspiel“, trat der italienische Coach der Niedersachsen total auf die Euphoriebremse.
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Wie man einen siegessicheren Gegner, der in Relegationsspiel eins triumphiert hatte, in die Knie zwingen kann, hat ja Hertha BSC vor Kurzem gegen den Hamburger SV vorgemacht. Daran sollten sich die Weinrot-Weißen orientieren. Und das wollen sie auch.
„Es ist erst Halbzeit, Und natürlich wird es schwer. Es wird ein kleines Wunder brauchen. Aber wir haben jetzt nicht 38 Spieltage dafür gearbeitet, dass wir jetzt nach einem Spiel aufgeben“, sagte BFC-Trainer Christian Benbennek.
Diese Herangehensweise unterstützt Abwehrrecke Chris Reher voll. Der 28-Jährige rät zur mutigen Offensive. „Vor der Saison hätte auch keiner erwartet, dass wir um den Titel mitspielen oder in der Relegation um den Aufstieg. Von daher, Visier hoch, Vollgas. Wir wollen das noch schaffen. Wir wissen, dass es schwer wird. Aber die Mannschaft hat eine Topmentalität“, sagte der Innenverteidiger. Diese gilt es nun, einmal noch in einem letzten Kraftakt erneut unter Beweis zu stellen.