Von Platz vier auf neun: Linus Straßer verpasst im Slalom eine Medaille
Während Lena Dürr im WM-Slalom mit Bronze die ersehnte Medaille gewinnen kann, geht Linus Straßer am Sonntag im letzten Rennen leer aus.

Skirennfahrer Linus Straßer hat zum Abschluss der alpinen Weltmeisterschaften in Frankreich die erhoffte Medaille im Slalom verpasst. Der Wintersportler vom TSV 1860 München belegte in Courchevel am Sonntag nur Rang neun. Gold holte der Norweger Henrik Kristoffersen, der sich mit einem famosen zweiten Lauf von Platz 16 noch ganz nach vorne arbeitete. Silber ging überraschend an den Griechen AJ Ginnis, Bronze an den Italiener Alex Vinatzer.
Sebastian Holzmann verbessert sich um 13 Plätze
Straßers Teamkollege Sebastian Holzmann, der im Weltcup noch nie in die Top Ten gefahren ist, verbesserte sich im Finale um 13 Plätze und wurde starker Fünfter. Der Österreicher Manuel Feller fiel im zweiten Durchgang vom ersten auf den siebten Platz zurück. Österreich beendet damit erstmals seit 36 Jahren eine alpine WM ohne Goldmedaille.
Der Deutsche Skiverband (DSV) reist mit zwei Medaillen von den Titelkämpfen in Frankreich ab: Alexander Schmid hatte am Mittwoch im Parallelwettbewerb mit Gold triumphiert, Lena Dürr im Slalom der Frauen am Sonnabend Bronze geholt. Dürr konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Jetzt muss ich weinen“, sagte sie plötzlich, als sie einordnen sollte, was ihr die Bronzemedaille im WM-Slalom bedeutet. Später hielt sie sich die Hände vors Gesicht, um zu verbergen, wie sehr es sie bewegte, am Ziel ihrer langen Reise angekommen zu sein.
0,02 Sekunden verhelfen Lena Dürr zur Medaille
„Man darf nie aufgeben“, betonte die 31 Jahre alte Münchnerin an ihrem Glückstag immer wieder: „Es kommt immer irgendwie zurück.“ Es gab Tage, an denen Dürr alles hätte hinwerfen können. Ihr Weltcupsieg 2013 beim Parallelwettbewerb in Moskau war mitnichten der erhoffte Urknall für sie, im Verband hatten sie zeitweise die Hoffnung aufgegeben: 2019 verlor sie für einige Monate ihren Kaderstatus.
Bei Dürr dauerte alles ein wenig länger. „Ich habe viele Umwege genommen“, sagte sie – auch die Medaille fiel ihr nicht einfach so zu: Sie durchlebte einen Krimi zum Nägelkauen. Als Vierte nach dem ersten Lauf war sie im Finale in Führung gegangen – mit 0,02 Sekunden. Genau die verhalfen ihr zur ersehnten Medaille.