Weltrekord beim Hallen-Istaf in Berlin? Duplantis ist der Herrscher der Lüfte
Stabhochsprung-Superstar Armand Duplantis kennt keine Grenzen. In Berlin könnte der Schwede am Freitag die nächste Marke knacken.

Armand Duplantis zeigte seine Muskeln und klopfte sich wild auf die Brust. 6,10 Meter zum Saisoneinstieg, das hatte vor dem Stabhochsprung-Superstar aus Schweden noch niemand geschafft. Doch die richtig große Show soll erst noch folgen – am besten beim Hallen-Istaf in Berlin an diesem Freitag.
„Ich fühle mich nah dran, ich kann es schaffen, 100 Prozent“, sagte Duplantis über einen möglichen Weltrekord, den er zuletzt bei seinem Weltmeistertitel im Sommer auf 6,21 Meter geschraubt hatte. Da lag er mit 27 Zentimetern vor dem Zweitplatzierten Christopher Nilsen aus den USA. So etwas hatte es in der WM-Geschichte noch nicht gegeben. Neben 70.000 Dollar für den WM-Titel kassierte Duplantis 100.000 Dollar für den Weltrekord. So wie einst Sergej Bubka macht er mit seinen Rekorden ordentlich Kasse.
Duplantis hat schon viele Titel verliehen bekommen
Aber auch die 6,10 Meter – in der Vor-Duplantis-Ära eine absolute Ausnahmeleistung – hätten ihn stolz gemacht, sagte der 23-Jährige: „Ich fühle mich gut. Es war der erste Wettkampf der Saison, da gibt es natürlich Kleinigkeiten, die ich noch verbessern muss.“
Olympiasieger, Weltmeister, Europameister, Welt-Leichtathlet, Herrscher der Lüfte, der Grenzenlose, Wunderkind – Duplantis hat schon viele Titel verliehen bekommen. Voriges Jahr verbuchte er 20 Siege hintereinander, ehe er sich beim Diamond-League-Meeting in Brüssel nach mehr als zwölf Monaten ohne Niederlage dem WM-Dritten Ernest John Obiena von den Philippinen geschlagen geben musste. Und er macht im Jahr 2023 einfach da weiter, wo er 2022 aufgehört hat. In Berlin werden mehr als 10.000 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof erwartet, es wäre der passende Rahmen für seinen sechsten Weltrekord.
„Ich versuche einfach nur, da rauszugehen, hoch zu springen, Rekorde zu brechen und mich zu verbessern“, sagte Duplantis, der schon als kleiner Knirps mit Windel am Po auf Bäume geklettert sein soll und den in der Leichtathletikszene alle nur „Mondo“ rufen.
Sein amerikanischer Vater war ebenfalls Stabhochspringer, seine schwedische Mutter Siebenkämpferin. „Die meisten Kinder hatten Basketball-Körbe im Garten hängen. Wir hatten eine Stabhochsprung-Anlage“, sagte Duplantis einmal über seine Kindheit. Jetzt reist er, oft zusammen mit seiner Freundin Desiré Inglander, einem schwedischen Model mit eisblauen Augen, von Wettkampf zu Wettkampf um die Welt.
Die 6,10 Meter zum Einstieg sollen nur der „Anfang“ gewesen sein, sagte Duplantis, die 6,22 Meter sind das nächste Ziel. Und vielleicht bleibt die Latte in Berlin ja schon liegen.