Gute Geschäfte: Axel Arigato in Mitte - Sneaker, Hoodies, Grinder

Arigato-Fans und solche, die es noch werden wollen, haben jetzt auch eine wohldesignte Anlaufstelle in Berlin.

Das aufgehübschte Untergeschoss einer DDR-Platte in Mitte haben wir der schwedischen Modemarke Axel Arigato zu verdanken.
Das aufgehübschte Untergeschoss einer DDR-Platte in Mitte haben wir der schwedischen Modemarke Axel Arigato zu verdanken.Benoit Florençon

Der mausgraue Anstrich der Untergeschosse hat die DDR-Platte mit den seltsamen, schnörkelverzierten Erkern ein wenig in die Gegenwart geholt. Die Gewerbefläche war lange eine der letzten unsanierten Bastionen in der Neuen Schönhauser Straße gewesen, während drumherum schon längst mehrmals durchgekehrt worden war.

Ein seltsam trashiges Restaurant, in dem man Pommes und Burger essen konnte, war hier mal drin. Berliner haben darin nie gegessen, das Lokal fing nur verzweifelte Touristen ab, die es nicht besser wussten.

Und fast wäre die gastronomische Tradition auch von den neuen Mietern fortgeführt worden, wenn auch bestimmt mit gänzlich anderem Menü. „Eigentlich haben wir immer davon geträumt, ein eigenes Restaurant oder Hotel zu haben“, erzählt Max Svärdh, Gründer der schwedischen Marke Axel Arigato, die in dem Haus jetzt ihren Store hat. Also doch kein Restaurant. Schuster, bleib bei deinem Leisten. Und dieser Leisten ist in diesem Fall die Mode.

Die monochrom getünchte Fassade verträgt sich bestens mit den hellen Gelb- und Brauntönen der Innenaustattung des Stores. Die Schnörkel an den Erkern waren mal bunt.
Die monochrom getünchte Fassade verträgt sich bestens mit den hellen Gelb- und Brauntönen der Innenaustattung des Stores. Die Schnörkel an den Erkern waren mal bunt.Benoit Florençon

„Als das Restaurant schloss, haben wir dann sofort die Gelegenheit ergriffen und den Raum umgebaut,“ sagt Albin Johansson, der andere Axel-Arigato-Gründer. Diese Ecke im Bezirk Mitte kam den beiden wie gerufen für ihre Dependance in der deutschen Hauptstadt. Die zentrale Lage an der wichtigsten Kreuzung in Ost-Berlins schönstem Shopping-Distrikt ist tatsächlich perfekt.

Skandinavischer Minimalismus meets Streetwear

Den Schwerpunkt im Sortiment der 2014 in Göteborg gegründeten Marke Axel Arigato bilden Sneaker, inzwischen droppt das Label jedoch auch kleine Kollektionen, die aus hochwertigen Basics für Männer und Frauen bestehen. Wöchentlich gehen neue Teile in den Verkauf, zum Beispiel Collegejacken, Hoodies und Hosen. Ein bisschen erinnern die Designs an die Anfänge der inzwischen im Luxussegment angesiedelten Marke Acne Studios, die in den 90er-Jahren vielleicht die erste war, deren schlichter Schweden-Schick die Herzen der Mitte-Bewohner eroberte. Ergänzt wird das Arigato-Sortiment durch kleine, gelabelte Objekte darunter Kifferzubehör wie Grinder und Papers. 

Links: Papers, Schuhlöffel und Trinkflasche aus dem Axel-Arigato-Sortiment. Rechts: üppiger Blumenschmuck, der genau wie die Ware einmal pro Woche neu rein kommt. 
Links: Papers, Schuhlöffel und Trinkflasche aus dem Axel-Arigato-Sortiment. Rechts: üppiger Blumenschmuck, der genau wie die Ware einmal pro Woche neu rein kommt. Sabine Röthig

Das skandinavische Gespür für ein auf den Punkt gebrachtes, hochwertiges Design spiegelt sich auch im Interieur wieder. Strahlend hell leuchtet es durch die Fenster auf die belebte Kreuzung hinaus. Drin wird der in Pastellgelb und Weiß gestaltete Raum durch beigebraun gemaserten Travertinstein geerdet. Aus dem Kalkstein sind sowohl Boden als auch Podeste, Bänke und Hocker gestaltet. Alles wurde maßgeschneidert auf die Räume abgestimmt. Wie in einer Galerie wandern die Kunden von einem Bereich zum nächsten, Spiegel verwirren zuweilen und schenken dem Store den Zauber eines Mini-Labyrinths. Hinter dem Konzept steckt ein Profi, denn die Räume designte Christian Halleröd, der auch viele Stores von Acne Studios gestaltet hat. Auch die Berliner Dependance in der Potsdamer Straße zum Beispiel.

„Die Lage zwischen Weinmeisterstraße und der Neuen Schönhauser Straße ermöglicht den Passanten einen Panoramablick ins Innere“, sagt Värdh über seinen schicken neuen Berliner Axel-Arigato-Shop. Und so haben auch die lediglich Vorbeieilenden etwas von dem schönen Laden – der, wie auch die anderen neuen Stores, hier im Kiez gerade für frischen Wind sorgt. 

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Max Svärdh (li.) und Albin Johansson  Foto: Axel Arigato
About
Die Marke Axel Arigato wurde 2014 im schwedischen Göteborg gegründet. Der fiktive Name soll die Verflechtung von skandinavischer und japanischer Ästhetik widerspiegeln. „Axel“ steht für das schwedische Erbe sowohl der Marke als auch der Vornamen der beiden Firmengründer Max Svärdh und Albin Johansson. Das Wort „Arigato“, in Japan ursprünglich definiert als: „schwierig zu existieren“, spielt auf die Bedürfnisse der Kunden nach einem ausgewogenen Preis-Leistungsverhältnis und nachhaltigen Produkten an. Heute benutzt man den Begriff auch für „Danke“. Ein Begriff, den die beiden Macher auch an ihre Fans richten wollen, denn Community-Building ist ein wichtiger Bestandteil des Labels. Die enge Bindung zur Marke wird unter anderem durch die wöchentlichen Drops und Events erreicht. Max Svärdh bekleidet im Unternehmen die Rolle des Kreativdirektors, Albin Johansson ist CEO.

Axel Arigato, Neue Schönhauser Straße 1, 10178 Berlin, Mo-Sa, 11 bis 19 Uhr, berlin@axelarigato.com, axelarigato.com