Film-Portrait: Michael Jacksons Neffe spielt „King of Pop“

Ein Film soll das Leben des umstrittenen Musikers nacherzählen, die Hauptrolle übernimmt sein Neffe Jaafar Jackson.

„Ich fühle mich geehrt und demütig“, schrieb Jaafar Jackson (links) auf Instagram.
„Ich fühle mich geehrt und demütig“, schrieb Jaafar Jackson (links) auf Instagram.dpa

Jaafar Jackson groovt sich schon mal ein. Vor wenigen Stunden veröffentlichte er auf Instagram ein Foto, das ihn in ikonischer Pose zeigt: Ein Bein ausgestreckt, der zugehörige Fuß steckt in weißen Strümpfen und schwarzen Schuhen, seine Spitze ist sachte auf den Boden aufgesetzt. Mit der Hand greift sich Jackson in den Schritt, einen schwarzen Hut hat er tief ins Gesicht gezogen: Der 26-Jährige gibt den „King of Pop“, unverkennbar.

Es dürfte eine Übungsstunde sein, die hier abfotografiert wurde. Denn im kommenden Biopic „Michael“ wird Jaafar Jackson eben jenen spielen – den legendären, auch umstrittenen verstorbenen Musiker Michael Jackson. Für den 26-Jährigen auch im privaten Kontext kein Unbekannter: Jaafar Jackson ist der Sohn von Jermaine Jackson, der mit seinem berühmten Bruder Michael die Band Jackson Five gegründet hatte. Die Darstellung seines verstorbenen Onkels wird die erste Rolle für den jungen Schauspieler sein.

„Ich fühle mich geehrt und demütig, die Geschichte meines Onkels Michael zum Leben zu erwecken“, schrieb er zu besagtem Foto auf Instagram. „An alle Fans auf der ganzen Welt: Wir sehen uns bald wieder.“ Die Dreharbeiten zu dem Film sollen noch in diesem Jahr beginnen, die Regie wird Antoine Fuqua übernehmen, das Drehbuch stammt von John Logan. Unklar ist zu diesem Zeitpunkt, wie kritisch sich der Film mit Michael Jackson, dem bis zu seinem Tod im Jahr 2009 wiederholt sexuelle Gewalt an Kindern vorgeworfen wurde, auseinandersetzen wird.

Zwar heißt es, das Biopic werde ein „eingehendes Porträt des komplizierten Mannes, der zum King of Pop wurde“. Weitere Ankündigungstexte lesen sich allerdings eher beschönigend: „Es wird Jacksons ikonischste Auftritte zum Leben erwecken und einen fundierten Einblick in den künstlerischen Prozess und das Privatleben des Entertainers“ – von den anhaltenden Vorwürfen gegen den Musiker ist im Zusammenhang mit dem Film bisher keine Rede; auch die Rollenbesetzung durch Jacksons Neffen Jaafar spricht womöglich eher für ein euphemistisches Filmporträt.

Anders sieht es offenbar bei „Back to Black“ aus, einem Biopic über die 2011 verstorbene Amy Winehouse, das aktuell gedreht wird. Bilder vom Set zweigen eine desaströs aussehende Marisa Abela in der Rolle der Musikerin: zerzauste Haare, verschmiertes Make-up, glasiger Blick. Die Fotos sind während des Drehs einer Szene entstanden, die einen Vorfall aus dem Jahr 2007 spiegeln soll: Damals war Blake Fielder-Civil, der Ex-Mann von Amy Winehouse, wegen Körperverletzung festgenommen und abgeführt worden; umringt von Papparazzi erlitt die Musikerin einen Zusammenbruch.

Auf sozialen Medien werden die Fotos vom Dreh nun scharf kritisiert. Man müsse nicht jedes erschütternde private Detail aus dem Leben von Amy Winehouse, die jahrelang mit einer Alkohol- und Drogensucht gekämpft hatte, erzählen, monieren die Kommentatorinnen und Kommentatoren. Ähnlich wurde zuletzt auch der Netflix-Film „Blonde“ über Marilyn Monroe kritisiert; hier stießen den Fans vor allem explizite Sex- und Nacktszenen auf.