Daumen raus und los: Vor allem in den 60er und 70er Jahren gehörten Tramper mit Rucksack und Pappschild zum Straßenbild. Mit der steigenden Zahl der Autos und dem Wunsch nach einem eigenen Wagen wurden die Autostopper weniger. Jetzt erlebt das Trampen offenbar eine Renaissance. Projekte wie der Verein Abgefahren verzeichnen steigende Besucherzahlen bei Veranstaltungen. Und im Internet ist die Tramper-Gemeinde bestens organisiert.
Darum ist Trampen „in“
Gründe, warum Trampen bliebt ist, sieht der Abgefahren-Vorsitzende Jona Redslob (24), der seit Jahren per Daumenexpress durch die Welt reist, in der unkomplizierten und günstigen Fortbewegung: Regional betrachtet sei das Trampen für viele nach wie vor eine sehr gute und schnelle Möglichkeit, von A nach B zu kommen - etwa in ländlichen Gebieten. Teure Bus- und Bahntickets sowie hohe Spritpreise führten auch dazu, dass wieder mehr Menschen trampen.
Autos teilen - Trend der vergangenen Jahre
Für den Verkehrsclub Deutschland (VCD) passt das Trampen zu Carsharing oder Mitfahrangeboten, die ebenfalls beliebter werden. „Das eigene Auto ist nicht mehr so wichtig wie noch vor ein paar Jahren“, sagt Pressesprecherin Anja Smetanin. Trampen sei „die günstigste Art des Reisens, aber auch eine sehr unzuverlässige“. Die Abenteuerlust spielt eine große Rolle: „Es ist eine eigene Art der Fortbewegung, ohne Abhängigkeiten. Man lernt viele Menschen kennen und lernt auch viel über Menschen“, umschreibt Redslob das Lebensgefühl der Tramper.
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Deutsche Meisterschaften im Trampen
Hierzulande gibt es seit ein paar Jahren Deutsche Meisterschaften im Trampen, bei denen die Teilnehmer möglichst schnell sein müssen. 2014 etwa galt es, die Strecke von Aachen nach Ambleteuse in Frankreich zu absolvieren. Das Siegerduo schaffte die 370 Kilometer am Pfingstsonntag in 4 Stunden und 44 Minuten.
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