Shan Rahimkhan insolvent: Berlins berühmtester Friseur ist zahlungsunfähig
Rahimkhan ist der Star der Berliner Coiffeur-Szene, er frisiert Promis wie Jogi Löw und Iris Berben. Seinen Salons setzte die Corona-Krise trotzdem schwer zu.

Keine sechs Wochen ist es her, da feierte Shan Rahimkhan sein großes Opening im KaDeWe. Im dritten Obergeschoss eröffnete er seinen dritten Salon nach dem Stammhaus am Gendarmenmarkt und einer großen Dependance am Kurfürstendamm, die mittlerweile allerdings wieder geschlossen ist. Nun stellt sich heraus: An den neuen Kaufhaus-Salon dürfte der Star-Friseur besonders viele Hoffnungen knüpfen.
Denn die Firma Shan GmbH ist zahlungsunfähig, wie nun durch mehrere Medienberichte bekannt wurde. Demnach habe das Unternehmen bereits am 20. Februar beim Amtsgericht Charlottenburg einen „der Sanierung dienenden Insolvenzantrag“ gestellt, wie unter anderem die Bild berichtete. Insolvenzverwalter soll der Berliner Rechtsanwalt Dr. Florian Linkert sein.
Viele Berlinerinnen und Berliner dürfte diese Meldung durchaus überraschen. Shan Rahmikhan – das ist der bekannteste Name der Berliner Coiffeur-Szene, der für die Frisuren zahlreicher deutscher Promis verantwortlich zeichnete, darunter der ehemalige Fußball-Bundestrainer Joachim Löw oder Schauspielerin Iris Berben. Auch internationale Stars wir Leonardo Di Caprio, Nicole Kidman oder Jodie Foster hat er bereits verschönert.

Ein Renommee, das den 1972 in Teheran geborenen Friseur und sein Unternehmen allerdings nicht durch die Corona-Krise tragen konnte. In dieser haben auch Rahmikhans Geschäfte schwer gelitten. „Die Folgen der Corona-Pandemie“, nannte Medienberichten zufolge denn auch ein Sprecher des Unternehmers als einen Grund für die Insolvenz; hinzukomme jüngst „die spürbare Konsumzurückhaltung“ der Kundinnen und Kunden, vermutlich auch verursacht durch die derzeitige Energiekrise.
Wir möchten unseren Kunden weiterhin mit unserem großartigen Team an erfahrenen Stylisten ein Maximum an Service und Aufmerksamkeit bieten.
Für ein Geschäft wie jenes des Star-Friseurs ist die neue Sparsamkeit freilich tödlich. Erst vor wenigen Wochen hatte Rahmikhan in einem Interview mit der FAZ eine Preisänderung dargelegt, der zufolge sowohl Frauen als auch Männer in seinen Salons zwischen 80 und 120 Euro für einen Haarschnitt bezahlen – beide gleich viel, wohlgemerkt, das in der Branche gängige Preisgefälle zwischen Damen- und Herren-Frisuren hatte der Unternehmer vor einigen Monaten unter viel Zuspruch abgeschafft. Frauen zahlen in der Folge ein bisschen weniger, Männer ein bisschen mehr.

Dass es um die Geschäfte des Friseurs nicht gut steht, ließ schon die Schließung seines Salons auf dem Kurfürstendamm vor einigen Monaten vermuten. Und auch um sein Geschäft am Gendarmenmarkt, das eine Fläche von rund 800 Quadratmetern umfasst, steht es schlecht. „Ob und in welchem Umfang der Standort aufrechterhalten werden kann, wird Shan Rahimkhan gemeinsam mit der ihn bei der Restrukturierung begleitenden Wirtschaftskanzlei Görg in den nächsten Wochen prüfen“, wird der Sprecher zitiert. Der neue Salon im KaDeWe könnte nun also ein Rettungsanker sein – wenn er denn gut läuft.
Zur Eröffnung am 19. Januar waren immerhin schon einige Prominente gekommen, darunter die Schauspielerin Mariella Ahrens, Journalistin Bettina Cramer und Moderatorin Natascha Ochsenknecht. Rahimkhan, der sein Handwerk in Wien, New York, Los Angeles, Paris und London erlernte und 1995 in die Stadt gekommen war, um erst einmal bei Udo Walz zu arbeiten, dem anderen großen Star der Berliner Coiffeur-Szene, stimmte das optimistisch.
„Wir verstehen die Krise als Chance für die Zukunft des Unternehmens. Die Konzentration auf unsere Kernkompetenz Beauty hat für uns jetzt höchste Priorität“, sagte er damals im Rahmen der Eröffnung. „Wir möchten unseren Kunden weiterhin mit unserem großartigen Team an erfahrenen Stylisten ein Maximum an Service und Aufmerksamkeit bieten. Gleichzeitig wird die Marke Shan Rahimkhan von einer hohen internationalen Sichtbarkeit durch die Präsenz im KaDeWe weiter profitieren.“