Umgang mit Touristen: Skurrile Knigge-Tipps für britische Hoteliers
In einer Folge der legendären britischen Satire-Sendung „Fawlty Towers“ spielt John Cleese einen Hotelier, der seine deutschen Gäste brüskiert, indem er ständig über den Zweiten Weltkrieg spricht. Obwohl die Sendung vor fast 40 Jahren spielte, scheint die britische Tourismusbehörde besorgt zu sein, dass sich solche Szenen auch heute noch abspielen könnten.
Deutsche sind fordernd und unhöflich
Davon muss jedenfalls ausgehen, wer einen Blick auf die umfangreiche Marktstudie von VisitBritain wirft. Sie enthält eine Regelliste, die britischen Hoteliers den Umgang mit ausländischen Touristen erleichtern soll. Beispiele gefällig? Gerne: „Inder sind liebenswürdig“, man sollte sich aber „nicht über ihren Akzent lustig machen“. Oder auch: „Bezeichnen Sie Kanadier nicht als 'Amerikaner'“.
Besonders spannend wird die Liste, wenn es um uns Deutsche geht, denn egal für wie umgänglich wir uns selbst halten, in Großbritannien gelten Touristen aus Deutschland immer noch als „fordernd, direkt und unhöflich“. Von aggressiven Beschwerden sollten sich britische Hoteliers aber „nicht einschüchtern lassen“, sondern sie „zügig und freundlich regeln“.
Diskriminierende Liste
In Großbritannien sorgt die Liste nicht nur für Erheiterung. Die Tageszeitung „Daily Mail“ findet, dass die teilweise bizarren oder völlig offensichtlichen Umgangstipps des Fremdenverkehrsamtes am Ziel vorbei schießen und selbst diskriminierend sind. Auch in anderen Ländern wundert man sich über die Beschreibungen der Behörde. Doch die verteidigt ihre Studie als eine „einzigartige Informationsquelle für den Tourismus“. (jym)
Die skurrilen Empfehlungen des britischen Fremdenverkehrsamtes stellen wir in der Bildergalerie vor.