Window-Shopping in Berlin: Das sind die schönsten Schaufenster der Saison

Unser Autor hat sich durch die Kälte und über den Kudamm gekämpft, zwei Deko-Trends hat er in den Fenstern entdeckt: Viel Licht. Und: Wenig Weihnachten.

Darf's ein bisschen mehr sein? Es darf: Die üppig dekorierten Dior-Fenster des KaDeWe.
Darf's ein bisschen mehr sein? Es darf: Die üppig dekorierten Dior-Fenster des KaDeWe.Dior/KaDeWe

KaDeWe. Das ist ein Name, der verpflichtet. Das größte Angebot, die ausschweifendsten Partys – und zu Weihnachten die reichhaltigsten Dekorationen, bittesehr! Da macht auch diese Saison, in der man sich mit der Marke Dior zusammengetan hat, keine Ausnahme; wieder fährt das legendäre Kaufhaus am meisten auf. Was nicht bedeutet, dass nicht auch die anderen nahen Nobelgeschäfte feudal und festlich geschmückt hätten. Zumindest teilweise!

Denn so viel Weihnachten ist dieses Jahr gar nicht, wie unser rasender Stil-Reporter auf einem schnellen Spaziergang über die Tauentzienstraße und den Kurfürstendamm festgestellt hat: Bei vielen Marken verzichtet man auf den üblichen Endjahres-Kitsch; Tannengrün oder klassische Rot-Gold-Kombis hat er gleich gar nicht gesichtet. Viel zu sehen gibt es auf den Luxusmeilen dieser Stadt derzeit trotzdem. Ein Überblick:

Mit seiner weiß-blauen Farbe und den feingezogenen Linien mag das Dekor an zartes Meissner Porzellan erinnern – tatsächlich steckt hinter den KaDeWe-Schaufenstern aber eine weitaus robustere Inspiration. Es ist der Flamenco, dieser kraftvolle, kräftezehrende Tanz, der hier erzählt werden soll: Erstmals überlässt das Kaufhaus seine Weihnachtsfenster einer Marke allein, dem Traditionshaus Dior nämlich, das hier seine spanisch inspirierte Cruise-Kollektion präsentiert: Reiche Pflanzenwelten und Segelschiffe, wie just mit dem Blaustift gezeichnet, dazu ein Globus, der sich gemächlich dreht. Begleitet wird die hinreißende Fensterdekoration noch bis zum 28. Januar von einem ebenso üppig gestalteten Dior-Pop-Up im KaDeWe. <br><br><em><strong>KaDeWe</strong>, Tauentzienstraße 21-24</em>
Mit seiner weiß-blauen Farbe und den feingezogenen Linien mag das Dekor an zartes Meissner Porzellan erinnern – tatsächlich steckt hinter den KaDeWe-Schaufenstern aber eine weitaus robustere Inspiration. Es ist der Flamenco, dieser kraftvolle, kräftezehrende Tanz, der hier erzählt werden soll: Erstmals überlässt das Kaufhaus seine Weihnachtsfenster einer Marke allein, dem Traditionshaus Dior nämlich, das hier seine spanisch inspirierte Cruise-Kollektion präsentiert: Reiche Pflanzenwelten und Segelschiffe, wie just mit dem Blaustift gezeichnet, dazu ein Globus, der sich gemächlich dreht. Begleitet wird die hinreißende Fensterdekoration noch bis zum 28. Januar von einem ebenso üppig gestalteten Dior-Pop-Up im KaDeWe.

KaDeWe, Tauentzienstraße 21-24
Dior/KaDeWe
Bei Swarovski auf dem Tauentzien ist das ganze Jahr über Weihnachten, könnte man meinen. Denn die Dekoration des Stores, dessen Wände über und über mit Schmuckschachteln bedeckt sind, wurde gar nicht nur für die aktuelle Saison erdacht – das ganze Jahr über glitzert und glänzt es hier in jeder Ecke. Von der Straße her ist der Schmuckschatullen-Reigen durch ein übersichtlich gestaltetes Fenster zu sehen, ausgestattet einzig mit einem neonleuchtenden Logo der Kristallmarke. <br><br><em><strong>Swarovski</strong>, Tauentzienstraße 13A</em>
Bei Swarovski auf dem Tauentzien ist das ganze Jahr über Weihnachten, könnte man meinen. Denn die Dekoration des Stores, dessen Wände über und über mit Schmuckschachteln bedeckt sind, wurde gar nicht nur für die aktuelle Saison erdacht – das ganze Jahr über glitzert und glänzt es hier in jeder Ecke. Von der Straße her ist der Schmuckschatullen-Reigen durch ein übersichtlich gestaltetes Fenster zu sehen, ausgestattet einzig mit einem neonleuchtenden Logo der Kristallmarke.

Swarovski, Tauentzienstraße 13A
Manuel Almeida Vergara
Hat man sich da abgesprochen? Wie bei Swarovski spielen auch bei Moncler in dieser Saison Schachteln, Boxen und Pakete eine tragende Rolle. Anders als bei der Kristallmarke sind diese beim Daunenjacken-Spezialisten allerdings geschlossen, stapeln sich statt an der Wand im Schaufenster aufeinander. Hochglänzend und in leuchtendem Türkis entsteht eine hypermoderne, raumschiffartige Geschenkewelt. <br><br><em><strong>Moncler</strong>, Kurfürstendamm 190-192</em>
Hat man sich da abgesprochen? Wie bei Swarovski spielen auch bei Moncler in dieser Saison Schachteln, Boxen und Pakete eine tragende Rolle. Anders als bei der Kristallmarke sind diese beim Daunenjacken-Spezialisten allerdings geschlossen, stapeln sich statt an der Wand im Schaufenster aufeinander. Hochglänzend und in leuchtendem Türkis entsteht eine hypermoderne, raumschiffartige Geschenkewelt.

Moncler, Kurfürstendamm 190-192
Manuel Almeida Vergara
So verspielt sich die Marke Gucci in den vergangenen Jahren auch gezeigt hat, so sachlich kommen ihre Schaufenster in dieser Saison auf dem Kudamm daher: Schachbrett-Boden, kassettierte Wände, zwei Puppen, Neonröhren – das wars. Womöglich ein Fingerzeig in jene Richtung, die das Label nun ohnehin einschlägt? Mit dem kürzlichen Abschied des Kreativdirektors Alessandro Michele, einem König der kitschreichen Kleider, dürften in dem Modehaus nun modernere Zeiten anbrechen. Recht so! <br><br><em><strong>Gucci</strong>, Kurfürstendamm 190-192</em>
So verspielt sich die Marke Gucci in den vergangenen Jahren auch gezeigt hat, so sachlich kommen ihre Schaufenster in dieser Saison auf dem Kudamm daher: Schachbrett-Boden, kassettierte Wände, zwei Puppen, Neonröhren – das wars. Womöglich ein Fingerzeig in jene Richtung, die das Label nun ohnehin einschlägt? Mit dem kürzlichen Abschied des Kreativdirektors Alessandro Michele, einem König der kitschreichen Kleider, dürften in dem Modehaus nun modernere Zeiten anbrechen. Recht so!

Gucci, Kurfürstendamm 190-192
Manuel Almeida Vergara
Eine Entwicklung, wie sie nun wohl auch Gucci bevorsteht, hat das Traditionshaus Chanel schon hinter sich: Weg von den überbordenden, bombastischen Inszenierungen, hin zu einer nüchterneren Nonchalance, die im Grunde wieder deutlicher in der Tradition der Markengründerin Coco Chanel steht. Der dürften denn auch die aktuellen Schaufenster auf dem Kudamm gefallen haben: porzellanweiße Kulissenwände, auf denen sich dreidimensionale Landschaften oder Wellen dezent erheben – sonst nichts. Sehr elegant! <br><br><em><strong>Chanel</strong>, Kurfürstendamm 188-189</em>
Eine Entwicklung, wie sie nun wohl auch Gucci bevorsteht, hat das Traditionshaus Chanel schon hinter sich: Weg von den überbordenden, bombastischen Inszenierungen, hin zu einer nüchterneren Nonchalance, die im Grunde wieder deutlicher in der Tradition der Markengründerin Coco Chanel steht. Der dürften denn auch die aktuellen Schaufenster auf dem Kudamm gefallen haben: porzellanweiße Kulissenwände, auf denen sich dreidimensionale Landschaften oder Wellen dezent erheben – sonst nichts. Sehr elegant!

Chanel, Kurfürstendamm 188-189
Manuel Almeida Vergara
Es dürften die Werke Alexander Calders sein, die hier zum Vorbild wurden. Wie Miniaturen der gigantischen Werke eines der Hauptvertreter der kinetischen Kunst – der Kunstwerke, die erst in der Bewegung ihre kreative Kraft entfalten – sehen die Mobiles aus, die derzeit das Schaufenster der Koffermarke Rimowa zieren. Weihnachtlich muten hier allenfalls die roten Farben an – ansonsten wirkt das Fenster eher zeitlos schön. <br><br><em><strong>Rimowa</strong>, Kurfürstendamm 53</em>
Es dürften die Werke Alexander Calders sein, die hier zum Vorbild wurden. Wie Miniaturen der gigantischen Werke eines der Hauptvertreter der kinetischen Kunst – der Kunstwerke, die erst in der Bewegung ihre kreative Kraft entfalten – sehen die Mobiles aus, die derzeit das Schaufenster der Koffermarke Rimowa zieren. Weihnachtlich muten hier allenfalls die roten Farben an – ansonsten wirkt das Fenster eher zeitlos schön.

Rimowa, Kurfürstendamm 53
Manuel Almeida Vergara
Bei Giorgio Armani hat man wohl schon weitergedacht. Eine Woche weiter nämlich, an das nächste große Fest nach Weihnachten: In seinem silbrig-leuchtenden Gesamtbild wirkt das Fenster wie eine Reminiszenz an die rauschende Silvesternacht; passend dazu hängen an einem hochglänzenden Stangensystem paillettenbesetzte Jacketts und Kleider. <br><br><em><strong>Giorgio Armani</strong>, Kurfürstendamm 54</em>
Bei Giorgio Armani hat man wohl schon weitergedacht. Eine Woche weiter nämlich, an das nächste große Fest nach Weihnachten: In seinem silbrig-leuchtenden Gesamtbild wirkt das Fenster wie eine Reminiszenz an die rauschende Silvesternacht; passend dazu hängen an einem hochglänzenden Stangensystem paillettenbesetzte Jacketts und Kleider.

Giorgio Armani, Kurfürstendamm 54
Manuel Almeida Vergara
Wie bei Armani, Gucci oder Rimowa hat man sich auch bei Prada für völlig klischeefreie Festtage entschieden. Hier stehen ganz die Kleider, Taschen, Schuhe im Rampenlicht. Und das sprichwörtlich: Die Designs werden von Glühbirnenreihen gerahmt und so in gleißendes kühles Licht getaucht. Molto cool!<br><br><em><strong>Prada</strong>, Kurfürstendamm 186-187</em>
Wie bei Armani, Gucci oder Rimowa hat man sich auch bei Prada für völlig klischeefreie Festtage entschieden. Hier stehen ganz die Kleider, Taschen, Schuhe im Rampenlicht. Und das sprichwörtlich: Die Designs werden von Glühbirnenreihen gerahmt und so in gleißendes kühles Licht getaucht. Molto cool!

Prada, Kurfürstendamm 186-187
Manuel Almeida Vergara
In dieses Schaufenster dürften ein paar Stündchen Arbeit geflossen sein: Aus legoartigen Bausteinen hat man bei Louis Vuitton gleich mehrere große Weihnachtsbäume errichtet; auch die hintere Schaufensterwand samt einem kantigen Logo wurden auf diese Art zusammengesetzt. Auf dem Bodan wiederum liegen die bunten Steinchen in einem fröhlichen Haufen beisammen. Eine fleißpreisverdächtige Dekoration! <br><br><em><strong>Louis Vuitton</strong>, Kurfürstendamm 185</em>
In dieses Schaufenster dürften ein paar Stündchen Arbeit geflossen sein: Aus legoartigen Bausteinen hat man bei Louis Vuitton gleich mehrere große Weihnachtsbäume errichtet; auch die hintere Schaufensterwand samt einem kantigen Logo wurden auf diese Art zusammengesetzt. Auf dem Bodan wiederum liegen die bunten Steinchen in einem fröhlichen Haufen beisammen. Eine fleißpreisverdächtige Dekoration!

Louis Vuitton, Kurfürstendamm 185
Manuel Almeida Vergara
Bei Hermès erinnert man sich noch daran, dass es sich bei Weihnachten ja eigentlich um eine Geburtstagsfeier handelt. Dementsprechend nähert sich das Schaufenster thematisch einer kindlichen Vorstellung der Niederkunft an: Hier aber bringt der Storch die Taschen, nicht die Babys. „Xmas traffic ahead“, warnt ein stilisiertes Verkehrsschild – der eilige Vogel mit der pinkfarbenen Tasche auf seinen Schwingen wird von einer rot aufleuchtenden Radarfalle geblitzt, die sodann ein Foto des gefiederten Rasers ausspuckt. Das geist- und witzreichste Fenster der Saison. <br><br><strong>Hermès</strong>, Kurfürstendamm 58
Bei Hermès erinnert man sich noch daran, dass es sich bei Weihnachten ja eigentlich um eine Geburtstagsfeier handelt. Dementsprechend nähert sich das Schaufenster thematisch einer kindlichen Vorstellung der Niederkunft an: Hier aber bringt der Storch die Taschen, nicht die Babys. „Xmas traffic ahead“, warnt ein stilisiertes Verkehrsschild – der eilige Vogel mit der pinkfarbenen Tasche auf seinen Schwingen wird von einer rot aufleuchtenden Radarfalle geblitzt, die sodann ein Foto des gefiederten Rasers ausspuckt. Das geist- und witzreichste Fenster der Saison.

Hermès, Kurfürstendamm 58
Manuel Almeida Vergara
Bei Bottega Veneta schert man sich nicht um die Feiertage und belässt das Fenster, wie es schon seit Wochen ist. Gut so – denn das Tisch-Objekt in Form einer zusammengeschnürten Matratze, auf dem ein Taschenmodell steht, wirkt so ungewöhnlich wie ansprechend. Künstlerisch, fantastisch, hypermodern. <br><br><strong>Bottega Veneta</strong>, Kurfürstendamm 59-60
Bei Bottega Veneta schert man sich nicht um die Feiertage und belässt das Fenster, wie es schon seit Wochen ist. Gut so – denn das Tisch-Objekt in Form einer zusammengeschnürten Matratze, auf dem ein Taschenmodell steht, wirkt so ungewöhnlich wie ansprechend. Künstlerisch, fantastisch, hypermodern.

Bottega Veneta, Kurfürstendamm 59-60
Manuel Almeida Vergara