<a href="https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/neuwahl-des-parteivorstands-maessiger-applaus-fuer-franziska-giffey-und-raed-saleh-li.237921">58,94 Prozent.</a> Das ist die Wahrheit für Franziska Giffey. Und die ist knallhart: Die SPD mag ihre eigene Vorsitzende, die Frau, die der Partei das Rote Rathaus gesichert hat, nicht. Das wird auch die Regierende Bürgermeisterin erst einmal sacken lassen müssen. Unmittelbare Konsequenzen hat das Ergebnis nicht.

Siegreiche Verlierer: Franziska Giffey und Raed Saleh wurden als Parteivorsitzende bestätigt. Aber mit denkbar schlechtem Ergebnis. Das wirft Fragen auf.

16:9

Kommentar zum SPD-Parteitag: Giffeys Debakel

Franziska Giffey

Raed Saleh

SPD-Parteitag

Open Mind

Dass Putin seine Bombardements einfach so einstellt, glaubt niemand. Dass die Waffenlieferungen des Westens den Konflikt beenden, ist genauso unwahrscheinlich. Dennoch ist es die Rüstungsfrage, die hierzulande seit Wochen vor allem im Fokus steht. Dagegen hat man ein anderes, wichtiges Mittel gegen die Barbarei des Kreml seit Tag eins des Krieges aus den Augen verloren, kampflos aufgegeben: die russische Zivilbevölkerung.

Deutsche Musiker haben riesige Fangemeinden in Russland. Sie könnten ihren Einfluss geltend machen. Wieso schweigen HP Baxxter und Co. zum Krieg?

Redet mit euren russischen Fans! Scooter und Rammstein müssen für Frieden werben

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Wenn Marvin Sch&#xFC;tte vom Teufelsberg &#x2013; oder besser: der dortigen Abh&#xF6;rstation der Amerikaner und Briten im Kalten Krieg &#x2013; redet, spricht er von einem &#x201E;Lost Place&#x201C;, einem Platz, der f&#xFC;r die Berliner verloren ist. Nur zu F&#xFC;hrungen durfte man auf das umz&#xE4;unte Gel&#xE4;nde. Bisher. Er will es jetzt &#xF6;ffnen.

Wenn Marvin Schütte vom Teufelsberg – oder besser: der dortigen Abhörstation der Amerikaner und Briten im Kalten Krieg – redet, spricht er von einem „Lost Place“, einem Platz, der für die Berliner verloren ist. Nur zu Führungen durfte man auf das umzäunte Gelände. Bisher. Er will es jetzt ...

Kalter Krieg in Berlin: Die Abhörstation auf dem Teufelsberg soll geöffnet werden

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Ridley Scott trug schwarze Schuhe, eine schwarze Hose, einen schwarzen Pulllover und einen schwarzen Schal. Er sa&szlig; in einem riesigen Saal, vor ihm junge Leute. Studenten, Filmemacher. Er sollte etwas dar&uuml;ber erz&auml;hlen, wie man eine Film-Welt erschafft. Eine Zukunftsfilmwelt. Ridley Scott ist daf&uuml;r ein guter Mann. Er ist der Regisseur von &quot;Blade Runner&quot;, von &quot;Alien&quot;, Science-Fiction-Klassiker also. Alle sahen ihn an. Dann sagte Scott: The key is to keep an open mind. Anders gesagt: Das Wichtigste ist, f&uuml;r alles offen zu sein. Vermutlich kann man damit nicht viel anfangen, wenn man gerade am Anfang steht und wissen will, wie die Sache genau funktioniert. Es ist ein Satz, den gro&szlig;e Regisseure gerne sagen, weil er nicht dumm ist, ohne viel zu verraten. Manche Dinge kann man vielleicht auch nicht erkl&auml;ren. Ridley Scott drehte &quot;Thelma und Louise&quot;, er drehte &quot;Gladiator&quot; und &quot;Black Hawk Down&quot;, er ist 67 Jahre alt und einer der wenigen Regisseure, die es geschafft haben, &uuml;ber drei Jahrzehnte gro&szlig;en Erfolg zu haben. Vor ein paar Jahren hat er mal erw&auml;hnt, dass er eigentlich im Transport-Gesch&auml;ft t&auml;tig sei. &quot;Mit jedem Film versuche ich, mich und die Zuschauer dorthin zu bef&ouml;rdern, wo wir noch nicht waren.&quot; Aber wie macht man das? Ridley Scott sagt, dass er von allem beeinflusst wird. Von Bildern, Architektur, Industrieanlagen, Comics. Er sagt, dass die Ideen f&uuml;r einen Science-Fiction-Film, f&uuml;r die Zukunftswelten, die er entwirft, viel mit der Vergangenheit zu tun haben. Man klaut, kopiert, baut nach, macht es gr&ouml;&szlig;er, dunkler, dampfiger, roher. F&uuml;r &quot;Blade Runner&quot; dachte er an Hongkong, wie es in den sechziger Jahren war. Er dachte auch an das alte New York.Aber das sind Design-Fragen. Am Ende, sagt Ridley Scott, ist f&uuml;r jeden Film vor allem eines entscheidend: ein gutes Drehbuch.------------------------------Foto: Ridley Scott, Regisseur, 67, auf der Berlinale beim Talent-Campus

Der große Bluff

Ridley Scott

Blade Runner

In der Wissenschaft ist es wie &uuml;berall: Vor dem Erfolg steht meist jahrelange m&uuml;hevolle Kleinarbeit. Bevor ein Forscher aussagekr&auml;ftige Ergebnisse ver&ouml;ffentlichen kann, muss er eine F&uuml;lle von Daten sammeln und erfassen. Nicht immer ist daf&uuml;r eine hochkar&auml;tige Fachausbildung n&ouml;tig - in einigen F&auml;llen reichen gesunder Menschenverstand und etwas &Uuml;bung aus. Warum also sollten nur die Forscher und ihre Assistenten f&uuml;r derartige Aufgaben eingespannt werden? Ist es nicht auch m&ouml;glich, die Arbeitskraft wissenschaftlicher Laien zu nutzen? Es ist m&ouml;glich. Und das Internet bietet beste Voraussetzungen daf&uuml;r. Das meint zumindest die US-Raumfahrtbeh&ouml;rde Nasa. Sie hat Internetnutzer dazu aufgerufen, sich am heimischen Computer an der Kartierung des Mars zu beteiligen. Die &quot;Clickworker&quot; sollen anhand von Aufnahmen der Marssonden &quot;Viking Orbiter&quot; und &quot;Global Surveyor&quot; Krater auf der Oberfl&auml;che des Roten Planeten vermessen und deren Alter bestimmen. &quot;Die Krater auf einem Foto zu erkennen - das kann fast jeder&quot;, sagt Bob Kanefsky, der f&uuml;r das Pilotprojekt zust&auml;ndig ist. &quot;Und sie in eine vorgegebene Altersklasse einzustufen, ist nur unwesentlich schwerer.&quot;Gro&szlig;e ResonanzAllerdings geht es der Nasa nicht in erster Linie darum, zeitaufwendige Arbeit von freiwilligen Helfern erledigen zu lassen. Das Clickworker-Projekt soll zun&auml;chst einmal zeigen, ob die Internetnutzer &uuml;berhaupt Lust auf solche Arbeit haben und ob ihr Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung auch den Qualit&auml;tsanforderungen gerecht wird. Bisher sieht alles danach aus. Gut ein halbes Jahr nach Beginn des Projekts haben die Nasa-Wissenschaftler rund zwei Millionen Markierungseintr&auml;ge von Clickworkern erhalten. &quot;Jeden Monat beteiligen sich zwischen 5 000 und 10 000 Leute an unserem Projekt&quot;, sagt Kanefsky. Die Marssonde &quot;Global Surveyor&quot; k&ouml;nne gar nicht so schnell neue Bilder liefern, wie die Hobbyastronomen arbeiteten. Die Ergebnisse der Clickworker seien mit denen von Forschern vergleichbar. Alle arbeitswilligen Internetsurfer absolvieren auf der zugeh&ouml;rigen Website der Nasa einen etwa f&uuml;nfmin&uuml;tigen Schnellkurs in &quot;Kratermarkierung&quot; und &quot;Kraterklassifizierung&quot;. Und dann kann es schon losgehen: Auf dem Bildschirm erscheint ein Foto, das einen etwa 60 mal 240 Kilometer gro&szlig;en Ausschnitt der Marsoberfl&auml;che zeigt. Der Clickworker sucht die Aufnahme nach m&ouml;glichen Kratern ab und markiert deren Rand mit vier Mausklicks. Automatisch wird der Umfang der Krater errechnet und mit farbigen Kreisen sichtbar gemacht. Zur Klassifizierung ordnet der Clickworker seinen Krater in eine von drei vorgegebenen Altersklassen ein. Beispielfotos helfen bei der Entscheidung. Anschlie&szlig;end gen&uuml;gt ein Mausklick, um die Ergebnisse an den zentralen Server der Nasa zu schicken. Um Fehler auszuschlie&szlig;en, wird ein Krater jeweils von mehreren Clickworkern bearbeitet. Ergebnisse, die deutlich vom Durchschnitt abweichen, sortieren die Forscher in den USA einfach aus. Das Hauptziel des Projekts sei schon erreicht, sagt der verantwortliche Ingenieur Kanefsky. &quot;Die Idee funktioniert: Die Leute interessieren sich f&uuml;r die wissenschaftliche Arbeit, sie machen mit, und sie liefern verwertbare Daten.&quot; Die Nasa hofft nun, das Clickworker-Prinzip auch bei &auml;hnlichen Aufgaben anwenden zu k&ouml;nnen. In einer ersten Auswertung des noch andauernden Projekts schreiben Kanefsky und seine Kollegen, es sei denkbar, die Internethelfer demn&auml;chst nach lang gezogenen Linien auf der Marsoberfl&auml;che suchen zu lassen. &quot;Das k&ouml;nnte ein erster Schritt hin zu einer Karte der Flusst&auml;ler des Planeten sein.&quot; Bislang gibt es nur wenige Initiativen im Internet, bei denen die Geisteskraft des Menschen gefragt ist. Zu diesen Ausnahmen geh&ouml;ren - neben der Marskartierung - auch die Projekte &quot;Mindpixel&quot; und &quot;Open Mind Commonsense&quot;. Beide verfolgen das Ziel, Computer mit gesundem Menschenverstand auszustatten. &Uuml;ber das Internet f&uuml;ttern die Teilnehmer den jeweiligen Zentralrechner mit menschlichem Wissen - zum Beispiel mit so selbstverst&auml;ndlichen Informationen wie &quot;jeder Mensch ist j&uuml;nger als seine Mutter&quot;. Der Mindpixel-Gr&uuml;nder Christopher McKinstry hofft, in etwa zehn Jahren genug Daten gesammelt zu haben, um einen &quot;intelligenten&quot; Computer entwickeln zu k&ouml;nnen. David Stork, der die Open-Mind-Kampagne ins Leben gerufen hat, ist da etwas vorsichtiger. &quot;Es ist schwer abzusch&auml;tzen, wann es den ersten denkenden Computer geben wird&quot;, sagt er. Noch eher als den intelligenten PC k&ouml;nnte es nach Storks Einsch&auml;tzung den Rechner geben, der problemlos eine Vielzahl menschlicher Handschriften entziffern kann. Im Sp&auml;tsommer will er auf der Open-Mind-Website ein Projekt starten, bei dem die Teilnehmer einen Computer darauf trainieren, ihre Handschrift zu erkennen. Eine &auml;hnliche Initiative ist auch zum Thema &quot;Spracherkennung&quot; geplant. Ein selbst erstelltes LexikonAuf Fachwissen der Internetsurfer setzt das Projekt &quot;Nupedia&quot;. Die Macher der Website wollen eine kostenlose Online-Enzyklop&auml;die erstellen und rufen die Nutzer dazu auf, Artikel selbst zu verfassen. Deren Qualit&auml;t soll durch ein &quot;rigoroses Lektoratsverfahren&quot; gesichert sein - jeder Beitrag werde von mindestens drei Experten aus dem jeweiligen Fachgebiet gepr&uuml;ft, hei&szlig;t es. Bei den meisten anderen Internet-Projekten stellt der Surfer aber nicht seine Geisteskraft, sondern lediglich die Rechenleistung seines Computers zur Verf&uuml;gung. In Zeiten, in denen der PC zwar angeschaltet, aber eigentlich ungenutzt ist - etwa w&auml;hrend einer Kaffeepause - beteiligt sich der Computer &uuml;ber das Internet an der Analyse von Daten unterschiedlichster Art. Bekannt ist diese Methode sp&auml;testens seit dem Start der Kampagne &quot;Seti@home&quot; vor zwei Jahren (Seti steht f&uuml;r &quot;Search for Extraterrestrial Intelligence&quot;): Die University of Berkeley in Kalifornien nutzt die Leistung von Zigtausenden durch das Internet verbundenen Computern, um im All nach Spuren au&szlig;erirdischer Intelligenz zu suchen. Nach Angaben der Verantwortlichen stellen mittlerweile etwa drei Millionen Internetnutzer ihren Rechner daf&uuml;r zur Verf&uuml;gung. Gefunden haben sie aber noch nichts. Die erw&auml;hnten Projekte im Internet: http://clickworkers.arc.nasa.govhttp://www.mindpixel.comhttp://www.openmind.orghttp://www.nupedia.comhttp://setiathome.ssl.berkeley.edu/Eine &Uuml;bersicht &uuml;ber weitere &quot;Distributed Computing Projects&quot; findet sich unter: http://www.nyx.net/~kpearson/distrib-projects.htmlBERLINER ZEITUNG/MARKUS W&Auml;CHTER Internetsurfen im Dienste der Wissenschaft. Um der Nasa bei der Kartografierung des Mars zu helfen, muss man sich nicht einmal registrieren lassen. Nach wenigen Klicks auf der Website kann es losgehen.NASA (3) Links ist ein Marsfoto im &quot;Rohzustand&quot; zu sehen, in der Mitte dasselbe Foto nach der Bearbeitung durch mehrere Clickworker. S&auml;mtliche Klicks sind als gr&uuml;ne Punkte dargestellt. Aus den Durchschnittswerten errechnen die Nasa-Forscher die exakten Kratermarkierungen, die f&uuml;r wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden k&ouml;nnen. Sie sind im Bild rechts als gr&uuml;ne Kreise dargestellt. Die kleinen roten Kreise bezeichnen Krater, die nur von wenigen Clickworkern erkannt wurden; der gelbe Kreis markiert eine Region, die &auml;u&szlig;erst selten angeklickt wurde. Diese Daten werden bei k&uuml;nftigen wissenschaftlichen Arbeiten nicht ber&uuml;cksichtigt.

Internetsurfer nehmen Wissenschaftlern einen Teil ihrer Routineaufgaben ab: Heimarbeit am Krater

NASA

Computer

KONZERT. In der Schrittstelle Rungestra&szlig;e 17, Berlins neuem Veranstaltungsort f&uuml;r Theater und Tanz w&auml;chst am Sonntag um 17 Uhr zusammen, was sowieso zusammengeh&ouml;rt: Ein &quot;Weinkonzert&quot; testet, wie sich die Zuschauerrezeption klassischer Kompositionen und neuer Improvisationen bei gleichzeitiger Einnahme geistiger Getr&auml;nke ver&auml;ndert. Pianistin Petra Kr&ouml;mer verspricht eine inspirierte Begleitung der &quot;kulinarischen Sinfonie des Weines&quot; Anmeldungen (Kartenpreis 45 Mark) unter Tel. 275 93 100 sind angeraten.----LESUNG. Literatur, die &quot;schnell, rasant und bunt&quot; ist, Lesungen, die einem &quot;Popspektakel&quot; gleichen: Sicher, es mu&szlig; nicht immer die gesetzte Angelegenheit in der Stadtb&uuml;cherei sein aber ist auch viel Feuer da, wo viel Rauch ist? Zweifellos Qualit&auml;t verspricht zumindest das &quot;Open Mind Lesefest&quot; in der Brotfabrik, Sonnabend ab 20, Sonntag ab 19.30 Uhr. Die Neue Gesellschaft f&uuml;r Literatur pr&auml;sentiert die Preistr&auml;ger ihres diesj&auml;hrigen Schreibwettbewerbs, der Faden Verlag stellt den Nachwuchs vor, au&szlig;erdem werden von Andreas Gl&auml;ser und Christian Wolter Einblicke in die geheimnisvolle Welt des &quot;Hausfrauentrash&quot; geliefert.----PARTY. Wer gerne Au&szlig;erirdischen begegnen m&ouml;chte, lenkt seine Schritte entweder zur h&ouml;chsten Erhebung Berlins (dem Teufelsberg), um von Raumschiffen schneller ausfindig gemacht zu werden oder er geht zur &quot;Men in Black&quot;-Party im Oxymoron (Freitag ab 23 Uhr, in den Hackeschen H&ouml;fen).----LIVE MUSIC. Filmmusik f&uuml;r &quot;Down by Law&quot;, &quot;Stranger Than Paradise&quot; oder &quot;Get Shorty&quot;, Rollen in &quot;Wild At Heart&quot; oder &quot;Paris, Texas&quot; es kann nur einen geben, der das alles kann: John Lurie. Zusammen mit den Lounge Lizards ist er am Sonnabend im Tr&auml;nenpalast (Einla&szlig; um 20 Uhr) zu Gast mit einem &quot;Soundextract&quot; aus zwei CDs. (ku.)