Vorwurf der Partei: Polizei schritt nicht ein: Hakenkreuze an NPD-Zentrale gesprüht

Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Mittwoch sechs Hakenkreuze an die Wand der NPD-Bundeszentrale an der Köpenicker Seelenbinderstraße gesprüht. Die vier Täter waren mit Sturmhauben und Schals vermummt. Sie warfen außerdem Farbbeutel gegen das Haus und verschmierten die Eingangstür der Zentrale mit Kot.Die NPD wirft der Polizei nun vor, dass ein Polizist, der das Gebäude bewachte, nicht einschritt. Denn zur Tatzeit stand ein Streifenwagen neben dem Haus. Auf dem Video einer Überwachungskamera der NPD ist zu sehen, wie die mutmaßlichen Täter um 3.59 Uhr an dem Polizeiauto vorbeigehen und die Fassade beschmieren. Der Polizist in dem Streifenwagen stieg jedoch nicht aus. Erst nach drei Minuten, um 4.02 Uhr, schaltete der Beamte im Auto Blaulicht ein und fuhr ein paar Meter vor. "Wir gehen davon aus, dass die Tat von der Polizei geduldet wurde und werden Strafanzeige gegen den Polizisten vor Ort stellen", sagte NPD-Sprecher Klaus Beier am Mittwoch. Zu dem Vorwurf sagte ein Polizeisprecher: "Sollte das Video existieren, wird die Polizei prüfen, ob das Verhalten des Beamten angemessen war." Der Staatsschutz, der für politisch motivierte Straftaten zuständig ist, ermittelt.Die rechtsextreme NPD zog Anfang vergangenen Jahres mit ihrer Bundeszentrale aus Stuttgart in das Haus an der Seelenbinderstraße 42. Immer wieder wurde seitdem die Fassade Ziel von Farbanschlägen. Die Polizei bewacht das Haus, seit es von der Partei genutzt wird.