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Mitarbeiter des Anti-Diskriminierungsbüros (ADB) haben am Donnerstag der BVG vorgeworfen, Menschen mit dunkler Hautfarbe zu diskriminieren. Wer sich juristisch dagegen wehre, müsse im Gegenzug mit Anzeigen wegen Beleidigung oder Widerstand rechnen. Die ADB-Mitarbeiter sagten, ihnen seien 15 solcher Fälle bekannt. So hat etwa die dunkelhäutige Designerin und Bühnenbildnerin Loyse Brown Dienstaufsichtsbeschwerde sowohl gegen die BVG wie auch gegen die Polizei gestellt. Nach ihren Angaben ist sie am 9. August auf dem U-Bahnhof Hallesches Tor als einzige Person aus einem Zug der Linie 6 von einem BVG-Kontrolleur "mit viel Kraft herausgepresst" worden. Die Frau hatte ihre Monatskarte zu Hause liegen lassen. In einem BVG-Häuschen sei sie von einem begleitenden Polizisten mehrfach angebrüllt und beleidigt worden. Schließlich habe ihr der Polizist mit einer erkennungsdienstlichen Behandlung gedroht. Wegen des Vorfalles und der "seit Jahren täglichen Erfahrung von Rassismus" will Loyse Brown im Oktober Deutschland für immer verlassen. Die BVG hat ihrerseits Anzeige erstattet. Horst Winkler vom BVG-Sicherheitsdienst verwies auf die laufenden Strafverfahren. Zudem hätte die beteiligte BVG-Mitarbeiterin den Fall anders dargestellt. Loyse Brown hätte "Fuck Germany" gerufen. Im Übrigen seien "verdachtsbezogene" Kontrollen üblich - etwa, wenn jemand "fluchtartig" aussteigen wolle. (mm.)