Was wir 2023 nicht wollen: 3 Modetrends, die keiner braucht
Wenn Stil-Ikonen oder Models in It-Pieces wie Mini-Rock oder Leggins gesichtet werden, heißt das noch lange nicht, dass wir das nachmachen müssen.

1. Der Minirock
Langsam, aber sicher kommt der Minirock zurück. Dank Miuccia Prada ist er sogar zum Super-Mini mutiert, denn die italienische Modeschöpferin kreierte einst für ihr angesagtes Zweitlabel Miu Miu eine Art Lendenschurz-Variante. Dieses schicke Teilchen konnte sich bisher nicht so richtig durchsetzen – wenn wundert’s, der Rock hat im Alltag so seine Schwächen. Denn was einst als Symbol für die Befreiung der Frau galt, sorgt heute nur noch für die Befreiung des Hinterns. Es sei denn, Sie stehen nur stocksteif in der Gegend herum. Wenn nicht, dann kann schon ein leichtes Bücken im Mini den Blick auf die Unterwäsche eröffnen. Und das ist in der Öffentlichkeit trotz derzeitiger großer Umwälzungen in der Kleiderordnung immer noch ein stilistischer Tabubruch. Wollen wir jetzt also wirklich für die Akzeptanz des Anblicks von Schlüpfern auf der Straße kämpfen oder haben wir gerade andere Sorgen? Dieser Look bleibt wohl auch in diesem Sommer der fromme Wunsch einer Avantgardistin wie Frau Prada. Ein bodenlanges Kleid aus feinem Stoff trägt sich deutlich komfortabler und liegt ebenfalls stark im Trend. Wir jedenfalls ziehen das dem Mini vor.

2. Die Leggins
Die lieben Pellen an den Beinen und Po sieht man gerade überall. Auch die italienische Street-Style-Ikone und Vogue-Seniorin Anna Dello Russo ist ein großer Fan. Obwohl betagt, kann sie es sich mit ihren dünnen, ellenlangen Beinen allerdings leisten. Außerdem hat sie viele teure, gut sitzende Luxus-Varianten im Schrank. Anders als so mach anderer – wie etwa die vielen wagemutigen Teenager, die sich derzeit mit Fast-Fashion-Exemplaren auf den Straßen tummeln. Auch das Food ist leider meistens Fast, und so kommt ein unglücklicher Umstand zum nächsten, und der Anblick ist, nun ja, unerquicklich. Das Fatale ist ja, dass die Leggins sich geschmeidig an jedes Gramm Hüftgold anpasst, was sich gerade wieder draufgefuttert wurde. Gerade deshalb wird von Moppeln gern zu ihr gegriffen. Weil wir für bequeme Outfits Verständnis haben, kommt hier ein Tipp für diejenigen, die auf Leggins nicht verzichten wollen: Achten Sie bitte auf ein festes, hochwertiges Material und kombinieren Sie dazu High Heels und einen lang geschnittenen Oversize-Blazer. Dann klappt’s auch mit den Leggins.

3. Der schwarze Ledermantel
Leder ist ja generell ein schönes Material und zudem ein Stoff tierischen Ursprungs, der in der Mode noch nicht gecancelt wurde. Zu viele Kleidungsstücke hängen wohl davon ab und Kunstleder ist eben nicht gerade der Hit, wenn es um Haltbarkeit und Tragekomfort geht. Dennoch gibt es ein Teil, das auch in Echtleder fast niemandem steht: der lange, schwarze Ledermantel. Die Härte, die dieses Kleidungsstück ausstrahlt, macht blass, alt und unsympathisch. Das liegt vor allem daran, dass den Mantel der eisige Hauch düsterer Machenschaften umweht. So war der schwarze Ledermantel einst Signature-Piece der KGB-Schergen des Stalin-Regimes, auch bei der deutschen Wehrmacht waren diese Mäntel usus und die hochrangige Stasi trat gerne darin auf. Nun spricht rein gar nichts dagegen, militärische Kleidungsstücke oder Uniformen in einen neuen Kontext zu stellen. Das entmachtet ja auch irgendwie auf punkige Art das Böse – und bei der Bomberjacke oder dem Trenchcoat ist es ja bereits gelungen, nur sind diese Stücke eben viel kleidsamer. Der schwarze Ledermantel indes steht wirklich nur jungen Ravern, die dazu Plüsch-Accessoires kombinieren und sonst keinem.
