WELCOME 2009 - Die Silvesterparty am Brandenburger Tor war die größte Open-Air-Party zum Neujahr in Deutschland. Eine Million Besucher kamen nach Angaben der Veranstalter zur Festmeile. Nicht überall blieb es friedlich.: Polizeiautos beschossen

Kurz nach Mitternacht kam es in Prenzlauer Berg zu Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der autonomen Szene und der Polizei. Die Krawalle begannen auf der Kreuzung Schönhauser Allee/Ecke Eberswalder Straße. Dort wurden aus einer Gruppe von 500 Frauen und Männern heraus vorbeifahrende Polizeiautos mit Feuerwerkskörpern beworfen und mit Silvesterraketen beschossen. Außerdem, so Polizeisprecher Frank Millert, zerstörten Randalierer Scheiben einer Straßenbahn.Es dauerte einige Minuten bis Einsatzhundertschaften eintrafen. In dieser Zeit wuchs die Zahl der Randalierer auf bis zu 1 000 Personen an, hieß es gestern im Polizeipräsidium. Viele von ihnen hatten zuvor im Mauerpark gefeiert. Anzeichen für Randale habe es nicht gegeben, so die Polizei.Als die Polizeiverstärkung in der Eberswalder Straße eintraf, wurden die Beamten mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen. Dabei wurden drei Funkwagen beschädigt. Die Gewalt drohte zu eskalieren, als zumeist Jugendliche drei Fensterscheiben der Polizeiwache in der Eberswalder Straße beschädigten. Danach zündeten sie eine Feuerwerksrakete und versuchten, sie durch das Fenster in die Wache zu schießen. Die Rakete blieb jedoch hängen, weil die Fenster aus Sicherheitsglas bestehen. Dennoch entstanden Schäden durch den Ruß, der beim Explodieren der Rakete in das Gebäude eingedrungen war.Gegen drei Uhr beruhigte sich die Lage. Insgesamt waren 200 Polizisten im Einsatz. Einer von ihnen wurde durch Glassplitter verletzt. Drei Männer wurden festgenommen. Gegen einen 21-Jährigen wurde Haftbefehl wegen besonders schweren Landfriedensbruchs erlassen. Die beiden anderen 18 und 20 Jahre alten Männer müssen sich wegen versuchter Gefangenenbefreiung verantworten. Insgesamt ermittelt die Polizei in 13 Fällen wegen versuchter schwerer Brandstiftung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) beklagte gestern, dass es Silvester zu Übergriffen auf Einsatzkräfte gekommen sei. Feuerwehrleute seien bei Löscharbeiten mit Knallkörpern beworfen worden. Der DFV forderte ein entschiedenes Eingreifen der Polizei und harte Strafen für die Täter. Die Polizei sprach trotz der Randale davon, dass sich die positive Entwicklung des vergangenen Jahres auch 2008 fortgesetzt hat. Die Beamten registrierten 204 Notrufe weniger als im Vorjahr.