Bloomberg meldet irrtümlich russische Invasion in der Ukraine

Der Nachrichtendienst Bloomberg hat versehentlich den Kriegsbeginn in der Ukraine gemeldet.

Ein Händler an der NYSE arbeitet an einem Bloomberg-Terminal.
Ein Händler an der NYSE arbeitet an einem Bloomberg-Terminal.dpa

Der renommierte Finanznachrichtendienst Bloomberg hat am 5. Februar eine Falschmeldung über  den Beginn einer russischen Invasion in der Ukraine veröffentlicht. Die Agentur zog die Meldung etwa eine halbe Stunde später wieder zurück und veröffentlichte kurz darauf folgendes Statement: „Wir bereiten Schlagzeilen für viele Szenarien vor. Die Schlagzeile ,Russland fällt in die Ukraine ein' (Russia Invades Ukraine) wurde versehentlich heute gegen 16 Uhr auf unserer Website veröffentlicht. Wir bedauern den Fehler zutiefst. Die Überschrift wurde entfernt und wir untersuchen die Ursache.“

Inwieweit der Fehler zu Börsentransaktionen und Spekulationen geführt hat, ist noch nicht bekannt. Normalerweise reagieren Algorithmen, die heute einen Großteil des Handels ausmachen, innerhalb von Sekundenbruchteilen auf wichtige Meldungen. Wenn eine Falschmeldung so lange auf dem Markt ist, kann dies zu erheblichen Kursbewegungen führen. Es ist unklar, ob Bloomberg auch die Möglichkeit der Kursmanipulation und des Insider-Handels prüft. Zuständig für eine Überprüfung wäre die Börsenaufsicht SEC, von der bisher kein Statement vorliegt.

Am Tag vor der Falschmeldung hatte Bloomberg TV ein Interview mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg geführt, welches die Überschrift trug: ‚Real Danger‘ of Russia Invading Ukraine, NATO Chief Says:

Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, sagte am Samstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Peskow: „Diese Situation macht deutlich, wie gefährlich die Spannungen sind, die durch tägliche aggressive Äußerungen ausgelöst werden, die wir immer wieder aus Washington, europäischen Hauptstädten und London hören.“ Solche Äußerungen sowie der Einsatz von Truppen an der russischen Grenze und Waffenlieferungen an die Ukraine führten zu Spannungen, „und jeder Funke inmitten von Spannungen ist gefährlich“, so Peskow. (BLZ)