Ab Juli: Elektroschrott einfach im Supermarkt abgeben
Alte Handys oder der kaputte Föhn: Diese Geschäfte in Berlin müssen Altgeräte von nun an kostenfrei annehmen.

Die kaputte Waschmaschine, das Handy mit dem defekten Akku oder der alte Fernseher: Nichts davon sollte achtlos auf der Straße oder im Hausmüll landen. Elektrogeräte enthalten Schadstoffe, Verbraucher sind verpflichtet, die Geräte ordnungsgemäß zu entsorgen. Das geht bereits seit Anfang dieses Jahres in vielen Supermärkten. Doch galt in der ersten Jahreshälfte noch eine Übergangsfrist, sind nach dem novellierten Elektrogesetz größere Lebensmittelhändler ab dem 1. Juli verpflichtet, Elektroschrott kostenlos anzunehmen.
Einzige Voraussetzungen: Das Geschäft muss zumindest mehrmals im Jahr oder dauerhaft einzelne Elektrogeräte anbieten und eine Ladenfläche von mindestens 800 Quadratmetern haben. Für die meisten Ketten wie Aldi, Netto oder Kaufland trifft das zu.
In den allermeisten Fällen ist die Rückgabe zudem nicht an einen Neukauf gebunden. Bei kleineren Geräten bis zu einer Größe von 25 Zentimetern wie Handy, elektrischer Zahnbürste oder Ähnlichem müssen Geschäfte die kaputten Teile annehmen, ohne dass dafür ein neues Teil gekauft wird, auch muss das Gerät nicht im selben Laden erworben worden sein. Das Geschäft ist verpflichtet, bis zu drei Altgeräte pro Geräteart unentgeltlich anzunehmen. Ein Verstoß gegen diese Rücknahmepflicht kann laut Deutscher Umwelthilfe ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro nach sich ziehen.
Nur bei größeren Geräten wie einem Kühlschrank oder dem Fernseher gilt: Der Händler ist nur dann verpflichtet, die Geräte anzunehmen, wenn dafür ein neuer Kühlschrank oder Fernseher gekauft wird.
Lebensmittelhändler versprechen reibungslosen Ablauf
Der Einzelhandel sei gewappnet, teilt der Handelsverband Deutschland mit. Und auch die Lebensmittelhändler versprechen einen reibungslosen Ablauf. Rewe erklärte gegenüber der dpa, wie das konkret aussehen soll: Kunden sollten sich einfach an der Kassen melden, „dann wird geprüft, ob das Gerät rücknahmewürdig ist.“
Verbraucher sparen sich von nun an so den Weg zu den meist abgelegenen Recyclinghöfen. Aber auch hier Elektroschrott abzugeben, ist natürlich weiterhin möglich. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) nimmt nach wie vor jegliche Elektrogeräte kostenfrei an. Ob Kühlschränke, Elektroherde oder Computer. Alternativ können die Geräte in Kombination mit einem Sperrmüllauftrag auch gebührenfrei abgeholt werden, erklärt die BSR.
Auch für Geräte, die ausgetauscht werden sollen, aber eigentlich noch funktionstüchtig und somit zu schade zum Recyceln sind, gibt es in Berlin zahlreiche Abnehmer. Die BSR listet online karitative Einrichtungen auf, die Elektrogeräte gebrauchen können.