Berlin-Klimaaktivisten der Initiative „Am Boden bleiben“ rufen für den 10. November zur Blockade eines Berliner Flughafens auf. Ob es den Flughafen in Tegel oder den in Schönefeld treffen soll, lassen die Aktivisten offen. Man protestiere mit der Aktion gegen die „katastrophale Klimabilanz“ der Flugindustrie, heißt es in dem Aufruf.

In einem Video nennen die Aktivisten den 9. und den 10. November als Protesttag. Am 9. November solle aber lediglich abends ein Plenum stattfinden, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. „Die Aktion findet am 10. November statt.“ Wie weitreichend die Blockade ausfällt, ist fraglich. Der Protest solle sich nicht gegen einzelne Passagiere richten, so die Sprecherin von „Am Boden bleiben“. Sie sollten nicht am Abflug gehindert werden. Man wolle mit der Blockade lediglich die „Normalität des Fliegens“ durchbrechen. Inzwischen haben sich allerdings auch die Klimaaktivisten von Extinction Rebellion mit der Aktion solidarisch erklärt.
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Initiative fordert Abschaffung von Kurzstreckenflügen
„Am Boden bleiben“ fordert Maßnahmen zur „massiven Reduktion“ des Flugverkehrs, darunter einen Ausbaustopp für Flughafeninfrastruktur, die Abschaffung von Kurzstreckenflügen, die Einführung einer Kerosinsteuer sowie einer „progressiven Ticketsteuer“, die Vielflieger stärker besteuert. Die Initiative hat sich nach eigenen Informationen 2018 gegründet und ist verbunden mit dem internationalen Netzwerk „Stay Grounded“, das sich ebenfalls für eine Reduktion des Flugverkehrs einsetzt.
Flughafen-Sprecher: „Sind mit Sicherheitsbehörden im Austausch“
Ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg teilte auf Nachfrage mit, dass man auf die Ankündigung bereits aufmerksam geworden sei. Fragen zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen beantworte man allerdings nicht. Aber: „Wir sind grundsätzlich mit den zuständigen Sicherheitsbehörden im Austausch.“ Für die Sicherung der Flughäfen aus der Luft ist die Deutsche Flugsicherung und am Boden die Bundespolizei sowie die Landespolizeien Berlin und Brandenburg zuständig. Die Polizei konnte am Dienstag noch keine konkreten Fragen nach Sicherheitsmaßnahmen beantworten.
Es ist nicht das erste Mal, dass Klimaaktivisten mit Flughafen-Blockaden drohen. Luisa Neubauer, eine der prominentesten Berliner Vertreterinnen von Fridays for Future, hatte solche Aktionen im September angekündigt. Allerdings waren Blockaden ausgeblieben. In London kündigte die Protestgruppe Extinction Rebellion im Oktober an, den Stadtflughafen lahmzulegen. Am Ende aber sorgten sie mit kleineren Protestaktionen für Chaos und Verzögerungen – die meisten Flugzeuge aber hoben planmäßig ab.