Berlin: So heftig sind die Preise im Discounter in nur zwei Monaten gestiegen

Sprit und Lebensmittel sind wegen der Inflation besonders teuer geworden. Eine Analyse illustriert den Preisanstieg in einem Berliner Discounter.

Die hohe Inflation sinkt die Zahlungsfähigkeit der Bundesbürger. Ein Symbolbild.
Die hohe Inflation sinkt die Zahlungsfähigkeit der Bundesbürger. Ein Symbolbild.Christoph Soeder/dpa

Die Inflationsrate in Deutschland steigt kontinuierlich. Ende Mai erreichte sie mit 7,9 Prozent nach Angaben des Statistischen Bundesamtes den höchsten Stand seit 1979. Dabei sind die Energiepreise noch drastischer gestiegen, allein die Gaspreise um 42 Prozent im Vergleich zum 31. Dezember 2021.

Auch viele Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs sind zuletzt viel teurer geworden - aber inwiefern?

Eine Analyse des unabhängigen Verbraucherportals Vergleich.org hat ergeben, bei welchen Produkten die Preise in einem Zeitraum von weniger als 2 Monaten besonders stark angestiegen sind. Das Portal hat dafür nach eigenen Angaben die Preise von über 50 Eigenmarken-Produkten in einem zufällig ausgewählten Berliner Discounter am 23. März und am 19. Mai 2022 verglichen und das Ergebnis nun ausgewertet. So sieht die Top 10 der Produkte mit dem höchsten Preisanstieg:

Platz 1: Die Bio-Butter soll um rund 31 Prozent teurer geworden sein. Kostete eine 250 Gramm Packung im März noch 2,29 Euro, lag deren Preis im Mai dann schon bei 2,99 Euro.

Platz 2: Auch Salami in Scheiben demonstriert einen rasanten Preisanstieg von rund 29 Prozent. Eine 130 Gramm Packung kostete im Mai Ende Mai 1,79 Euro.

Platz 3: Bei Shampoo kostete ein 500 ml Fläschchen einer Eigenmarke nun anstatt von noch 0,75 Euro im März schon 0,95  Euro im Mai - ein Preisanstieg von rund 27 Prozent.

Platz 4: Der Schwarzwälder Schinken verteuerte sich von 1,19 Euro auf 1,49 Euro für eine 80 Gramm Packung und wurde damit um rund 25 Prozent teurer.

Platz 5: 300 Gramm Gouda kosteten im März noch 1,99 Euro, im Mai dann bereits 2,49 Euro - ebenfalls plus circa 25 Prozent.

Diese Produkte sind zwischen dem 25. März und dem 19. Mai in einem Berliner Discounter besonders teurer geworden.
Diese Produkte sind zwischen dem 25. März und dem 19. Mai in einem Berliner Discounter besonders teurer geworden.Vergleich.Org

Auch die feine Leberwurst ist laut einer Auswertung des Portals um rund 18 Prozent teurer geworden. So kostete eine 175 Gramm Packung Ende Mai 1,29 Euro anstatt von 1,09 Euro im März.

Es folgen in der Liste die Haferflocken mit 0,69 anstatt von 0,59 Euro für eine 500 Gramm Packung - plus 17 Prozent - die Schlagsahne und das Toilettenpapier.

Ein Liter Orangensaft kostete Ende Mai ebenfalls um 14 Prozent mehr als im März.

Top 10 bei Lebensmitteln, die in einem Berliner Discounter besonders teuer geworden sind.
Top 10 bei Lebensmitteln, die in einem Berliner Discounter besonders teuer geworden sind.Verbrauch.Org

Mittlerweile hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz erneut zur Inflation in Deutschland geäußert - allerdings mit Blick auf die steigenden Energiekosten. Er selbst wolle privat nicht beim Heizen sparen müsse, so Scholz. „Da bin ich wie alle anderen. Ich möchte schon, dass die Wohnung ordentlich geheizt ist“.

Allerdings sagte Scholz auch: „Überheizen muss man ja nicht. Das glaube ich, da kann der ein oder andere noch mal gucken, wie viel Grad er da so eingestellt hat.“ Der US-amerikanische Präsident Joe Biden scheut sich seinerseits nicht vor drastischen Worten. Die Inflation sei der Fluch unserer Existenz, sagte Biden zuletzt in der Talkshow von Jimmy Kimmel. Denn viele Amerikaner sind wütend, weil Lebensmittel- und Spritpreise steigen, und zwar viel dramatischer, als die offizielle Inflationsrate von 8,26 Prozent es  bisher nachweist.