Dax sackt ab: Sorge um zweite Virus-Welle belastet Wirtschaft

Der Dax fiel am Montag im frühen Handel um 2,8 Prozent auf 11.611 Punkte ab. Auslöser sind neue Infektionsfälle in China.

Aktienkurse purzeln noch immer.
Aktienkurse purzeln noch immer.dpa/Frank Rumpenhorst

Die Furcht vor einer zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie lässt die Aktienkurse purzeln. Der Dax sackte am Montag im frühen Handel um 2,8 Prozent auf 11.611 Punkte ab. Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte büßte 2,3 Prozent auf 24.900 Punkte ein. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2,9 Prozent. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa. 

Die nationale Gesundheitsbehörde Chinas hatte neue Infektionsfälle gemeldet - nach vielen Wochen, in denen es kaum noch Covid-19-Erkrankungen gegeben hatte. Zu dem neuen Ausbruch war es auf einem Großmarkt Pekings gekommen. Die Anleiheexperten der Commerzbank verwiesen zudem darauf, dass die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in den USA und die der Einweisungen in Krankenhäuser zuletzt einen Rekordanstieg verzeichnet hätten.

Konjunktur bei coronasensiblen Waren schwierig

„Die Besorgnis über eine zweite Infektionswelle nimmt zu, so dass einige Bezirke Pekings wieder Sperrmaßnahmen eingeführt haben“, schrieb Analyst Hao Zhou von der Commerzbank. Erschwerend hinzu kommen für die Börsen Konjunkturdaten aus China: Im Mai erholte sich die Industrieproduktion des Landes nicht so stark wie erwartet. Unter Druck gerieten vor allem solche Titel, die als besonders coronasensibel gelten. Dazu zählen im Dax die der Lufthansa und die Papiere des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines. Lufthansa büßte 3,7 Prozent ein und MTU 3,5 Prozent.

Auch die Aktien der Autohersteller und deren Zulieferer wurden angesichts der Neuinfektionen in China verkauft. China ist nach wie vor ein wichtiger Absatzmarkt für die Branche. Die Verluste reichten von 2,2 Prozent für Continental über 2,9 Prozent bei Infineon bis zu 3,4 Prozent für Daimler.

Papiere von Hugo Boss hielten sich im MDax mit minus 0,5 Prozent vergleichsweise gut. Händler werten es positiv, dass der britische Sportmodeanbieter Frasers Group beim Metzinger Modekonzern eingestiegen ist.