EU plant Krisenpaket für Wirtschaft
Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu bekämpfen, will die EU am Montag Maßnahmen koordinieren.
Eurogruppen-Chef Mario Centeno plant ein umfassendes Krisenpaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Vereinbarungen dazu sollten die Euro-Finanzminister am Montag bei einer Videokonferenz treffen, teilte Centeno auf Twitter mit.

„Der Großteil der ersten Gegenmaßnahmen liegt in den Hauptstädten, aber ich werde unsere Gruppe zu Vereinbarungen über eine umfassende und koordinierte wirtschaftspolitische Antwort der EU auf diese Gesundheitskrise führen“, erklärte der Vorsitzende der Länder der Gemeinschaftswährung. Je nach Entwicklung würden weitere Schritte folgen.
Milliardenteures Notprogramm
„Wir stehen Seite an Seite, um die Angst zu überwinden und unsere Volkswirtschaften neu zu starten“, schrieb Centeno. Die Beratungen der Eurogruppe würden wegen der Ausgangs- und Reisebeschränkungen per Videokonferenz abgehalten. So seien eine gleichmäßige Vertretung der Länder und die Entscheidungsfähigkeit in dieser kritischen Phase gewährleistet.
Die EU-Kommission hatte am Freitag ein milliardenteures Notprogramm vorgeschlagen, um Unternehmen und Bürgern in der Coronavirus-Krise zu helfen. So sollen europäische Schulden-, Defizit- und Beihilferegeln so großzügig wie möglich ausgelegt werden, damit die EU-Staaten eigene Nothilfen auflegen können.
EU-Wirtschaft könnte um ein Prozent schrumpfen
Darüber hinaus sollen Milliarden aus dem EU-Haushalt umgewidmet werden, um Unternehmen zahlungsfähig zu halten und Investitionen zu ermöglichen. Die EU-Kommission rechnet nach derzeitigem Stand damit, dass die Wirtschaft in der Europäischen Union wegen der Viruskrise in diesem Jahr um etwa ein Prozent schrumpft.
Die deutsche Regierung hatte am Freitag ein umfassendes Paket auf den Weg gebracht – unter anderem mit unbegrenzten Liquiditätshilfen für betroffene Unternehmen. Ziel all dieser Entscheidungen sei es zu verhindern, dass durch die Corona-Krise Unternehmen in Deutschland in Insolvenz geraten oder Arbeitsplätze verlorengehen.