Facebook-Börsengang: Morgan Stanley akzeptiert Strafzahlung
Boston - Die amerikanische Bank Morgan Stanley hat im Zusammenhang mit dem Börsengang von Facebook einer Strafe von fünf Millionen Dollar an die Börsenaufsicht von Massachusetts zugestimmt. Die Börsenaufsicht des US-Staates warf der Bank vor, niedrigere Umsatzzahlen nur einigen Analysten und nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu haben. Morgan Stanley räumte keine Schuld ein, stimmte jedoch der Zahlung zu.
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Im Mittelpunkt des Vorwurfs stand eine Telefonkonferenz mit dem Leiter der Finanzabteilung und den Analysten von Großinvestoren. In der Konferenz wurden Umsatzzahlen vorgestellt, die nicht in den Dokumenten genannt wurden, die Facebook eine Woche vor dem Börsengang bei der Börsenaufsicht einreichte. Die Zahlen waren niedriger, als von vielen Analysten erwartet.
Den Investoren sei durch das Vorgehen von Morgan Stanley ein deutlicher Nachteil entstanden, erklärte die Börsenaufsicht von Massachusetts.
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Aktie stürzte ab
Der auch von technischen Pannen begleitete Börsengang im Mai hat die Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen und ist Gegenstand mehrerer Klagen. Die Citigroup wurde bereits zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Auch die umstrittene Senkung von Geschäftsprognosen durch Banken kurz vor dem IPO steht in der Kritik, die nur an einen ausgewählten Kundenkreis gegangen sein sollen. Die Facebook-Aktie war nach ihrer mit großer Euphorie erwarteten Erstnotiz schon bald wegen aufkommender Zweifel an den Geschäftsaussichten abgestürzt. (dapd/rtr)