Hohe Nachzahlungen drohen: Heizen bis zu 75 Prozent teurer
Öl- und Gaspreise sind in die Höhe geschnellt. Viele Haushalte müssen mit hohen Nachzahlungen rechnen.

Dass Heizen teurer werden würde, war schon länger klar. Eine Berechnung des Vergleichsportals Verivox zeigt nun, mit wie viel mehr Kosten Haushalte rechnen müssen. Demnach stiegen die Preise für Ölkunden für den vergangenen Winter um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf Gaskunden in der Grundversorgung kommen im Schnitt 15 Prozent höhere Kosten zu.
Und das, obwohl der Heizbedarf aufgrund milderen Wetters rund fünf Prozent geringer war als im Vorjahreszeitraum. „Trotz gesunkenen Bedarfs stiegen die durchschnittlichen Kosten in der aktuellen Heizperiode (September bis April) explosionsartig auf 1822 Euro an“, teilt Verivox mit. Das entspreche Mehrkosten von rund 781 Euro pro Jahr.
Gas: Preisaufschläge von 95 Prozent bei Neukunden
Gaskunden in der Grundversorgung müssen mit rund 213 Euro höheren Kosten rechnen. Für Neukunden wird es noch teurer: Hier hat das Vergleichsportal Preisaufschläge von rund 95 Prozent ermittelt.
„Wenn im Sommer die Heizkostenabrechnung kommt, droht vielen Haushalten eine hohe Nachzahlung“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. „Verbraucher sollten dies schon jetzt in ihren Budgetplanungen berücksichtigen.“
Grund für den Preisauftrieb ist zum einen der Krieg in der Ukraine. Zum anderen ist die Ölnachfrage nach einer wirtschaftlichen Erholung in der Corona-Krise in die Höhe geschnellt und hat Höchststände von 2014 erreicht. In Bezug auf Gas sind vor allem die Beschaffungskosten der Versorger stark gestiegen.