Grünheide-An die neue Tesla-Fabrik in Grünheide hat die zuständige Arbeitsagentur inzwischen etwa 650 Arbeitslose vermittelt. Hinzu kamen Arbeitssuchende und Initiativbewerber - insgesamt waren es gut 1000 Leute. Die Zahlen nannte die Arbeitsagentur Frankfurt an der Oder am Montag auf Anfrage. Und das Unternehmen sucht noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
„Nach dem Produktionsstart im März baut Tesla nun das Personal für die zweite Schicht und die dritte Schicht auf, so dass es in den nächsten Wochen sehr gute Einstellungschancen gibt“, erklärte der Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Jochem Freyer. „In Zeiten knapper Fachkräfte muss auch Tesla für sich werben.“ Wie der Aufbau des Personals klappe, werde unter anderem von der Personalnachfrage anderer Unternehmen abhängen und „wie sich Tesla als Arbeitgeber empfiehlt“.
Die IG Metall hatte zuletzt von Unmut in der Belegschaft berichtet, und das trotz einer von Tesla angekündigten Lohnerhöhung um sechs Prozent. Hintergrund sei, dass neu eingestellte Mitarbeiter heute mehr Geld bekämen als Einsteiger vor einigen Monaten, sagte Gewerkschaftssprecher Markus Sievers Ende vergangener Woche. Das wiederum gehe auf zunehmende Probleme zurück, Fachkräfte zu finden.
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Das erst im März eröffnete Werk vor den Toren Berlins ging am Montag in eine zweiwöchige Produktionspause. Das Unternehmen spricht von üblichen Betriebsferien. Nach Gewerkschaftsangaben wurde das den Beschäftigten schon vor längerer Zeit angekündigt. In Berlin und Brandenburg sind seit vergangener Woche Sommerferien.
In der bisher einzigen europäischen Fabrik von Tesla-Chef Elon Musk sollen künftig einmal 12.000 Mitarbeitern etwa 500.000 Elektroautos im Jahr herstellen. Kürzlich hatte Musk bestätigt, dass nun 1000 Autos in der Woche gebaut werden. Bis zum ersten Quartal 2023 sollen es nach dpa-Informationen 5000 sein. Die zweiwöchige Produktionspause solle zur Wartung der Fabrik genutzt werden, hieß es. Das Werk habe derzeit etwa 5000 Beschäftigte.